Bergeborbeck. .

Drei Tage lang feierten die Schützen vom ABSV Bergeborbeck 1850 ihr großes Fest auf und rund um den Festplatz an der Ecke Friedrich-Lange-Straße/Bottroper Straße. Geschätzte 500 Teilnehmer machten am Sonntag mit beim Festumzug durch die Nachbarschaft.

Allein die Ankunft des neuen Königspaars macht etwas her. Die Polizei muss die Friedrich-Lange-Straße absperren, heute, am Sonntag, haben nur die Schützen Vorfahrt. Begleitet von zahllosem „Fußvolk“ und schmetternder Kapelle, fahren Karl Heinz I. Benkler mitsamt Gattin Ute I. in einer weißen Kutsche vor und winken den Zuschauern zu. Noch keine 24 Stunden im Amt, wirken die beiden schon so repräsentativ, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Noch einmal das Diadem gerade gerückt, Karl Heinz I. streicht den grünen Frack glatt – dann geht es auch schon gemessenen Schrittes über die Kirmes weiter ins Festzelt.

„Vier Aspiranten haben beim Vogelschießen um die Krone gekämpft“, erzählt Detlef Lehmgrübner, Vorsitzender der Bergeborbecker Schützen, während er den Hut vom Kopf nimmt und die nassen Haare aus der Stirne streicht. Es ist warm an diesem Sonntagmorgen im Schützenzelt, da kommt man ins Schwitzen, bevor der Tag überhaupt so richtig angefangen hat.

Ins Schwitzen kamen auch Günter Ritgens, Hans Bister, Richard Greger und Karl Heinz Benkler – die vier Königsaspiranten — beim Vogelschießen am Samstag. Bis zum 77. Schuss dauerte es, bis der Sieger feststand. „Das ist so der Durchschnitt“, bemerkt Gewinner und neuer Schützenkönig Karl Heinz Benkler. Von 1998 und 2001 hat er bereits die Krone beim BSV Schönebeck 1837 getragen.

Auch diesmal werden Karl Heinz und seine Ute wieder drei Jahre lang das Königspaar abgeben. „Wir feiern unser Schützenfest nur alle drei Jahre. Das liegt daran, dass sich die sechs Vereine im Borbecker Bund abwechseln und immer zwei Mal im Jahr gefeiert wird“, schildert der Bergeborbecker Vorsitzende Detlef Lehmgrübner, bevor er von der lautstarken Blasmusik unterbrochen wird. Wie bestellt marschieren gerade die Grünröcke und die Damen des BSV Essen-Frintrop ein. Sie werden im Juli das zweite große Schützenfest des Jahres 2011 organisieren.

Natürlich dürfen die anderen Vereine im Borbecker Bund bei diesem Aufmarsch nicht fehlen. Beim großen Zug vom Zelt über die Bocholder Straße, Weizenstraße, Germaniastraße und Haus-Berge-Straße und wieder zurück unterstützen außerdem die Bürgerschützen aus Altendorf die Vereine aus dem Großraum Borbeck und tragen zum imposanten Bild bei. „Sieben Vereine und sieben Orchester haben wir heute dabei“, freut sich Detlef Lehmgrübner.

Er hat mittlerweile wieder den Hut auf dem Kopf, denn zum zackigen Zeremoniell gehört eben nicht nur der Vorsitzende, sondern auch die vollständige Uniform. Die Gesichtsfältchen kann er nicht so leicht glatt streichen, wie die auf dem Rock. Drei Tage Schützenfest mit zwei Mal Tanz bis in die Morgenstunden sind auch am Vorsitzenden nicht ganz spurlos vorüber gegangen, und am letzten Tag werden die Schützen auch noch um 6.30 Uhr geweckt. Doch jetzt steht nur noch der Umzug auf dem Programm, dann hat er es geschafft.