Altenessen. .
Sie ist die älteste ihrer Art in Essen – die Stadtteilbibliothek in Altenessen. Seit dem 18. Juni 1893, so ist es überliefert, dient sie eifrigen Lesern und Wissbegierigen als kompetente Anlaufstelle im Stadtteil. Vor genau 25 Jahren siedelte die Bibliothek zur Altenessener Straße 343 über. „Wum Bum. Gezz wird gefeiert“ heißt es daher ab Montag, 9. Mai – mit Clownerie, Puppenspiel und natürlich jeder Menge Literatur.
Die Stadtteilbibliothek in Altenessen ist fürwahr ein echtes Stück Essener Geschichte. Ihre Geburtsstunde im Dachgeschoss des Altenessener Rathauses erlebte sie sogar noch vor Gründung der Essener Zentrale, die erst 1902, also neun Jahre später eröffnet wurde. Zu Beginn zählte man einen Bestand von rund 1700 Bänden. „Wir haben also über 100 Jahre gebraucht, um diesen auf 17 000 Posten aufzustocken“, sagt Klaus Matthey augenzwinkernd. Seit drei Jahren leitet der gelernte Buchhändler die Abteilung, war zum Zeitpunkt des Umzugs im Jahr 1986 noch in einer anderen Filiale beschäftigt.
Der Flyer, den die Stadtteilbibliothek zum Jubiläum präsentiert, ist so bunt wie das Programm selbst. „Bei der Auswahl haben wir auch auf Künstler Wert gelegt, die bereits hier aufgetreten sind und eine gute Resonanz erzielt haben“, erklärt Matthey. Gute Laune möchte man verbreiten. Deshalb macht Clown Aki am Montag, 10 Uhr, den Auftakt. Sogar ein bisschen Zauberei gehört zum Repertoire des Spaßmachers.
Ältere Besucher, Jugendliche wie Erwachsene, kommen am Dienstagabend, 20 Uhr, auf ihre Kosten, wenn Walter Wandtke – ein waschechter Essener – von seinen Beobachtungen erzählt, die er über 20 Jahre lang im Stadtteil Altenessen gesammelt hat. Eine authentische Reise durch Kindheit und Jugend der 1960er und 1970er Jahre. Begleitet wird das Ganze durch englische Lieder der „Walter Westrupp Jugband“ – und von kühlem Bier bei Kerzenschein.
Die Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber diente als Vorlage für „Plattschuss“, ein Puppenspiel von Frieder Kräuter und dem Theater „Gugelhupf“. Kräuter hat die wohl bekannteste deutsche Oper entstaubt und wieder „volkstümlich“ gemacht. Zu sehen ist er mit seinen Figuren am Mittwoch, um 20 Uhr.
Um ungewöhnliche Konfliktlösungen geht es in der witzigen Geschichte um „Wum“, „Bum“ und den beiden Damen „Ding“ und „Dong“, die lernen, in einem Haus glücklich zusammen zu leben. Brigitte Werners Lesung spricht Kinder ab vier Jahren an, doch die „Lach- und Krach-Lesung“ mit Verkleiden, Musik und den ausdrucksstarken Bildern von Birte Müller ist für alle Altersstufen geeignet. Am Donnerstag, 12. Mai, 10 Uhr, geht’s los.
Der Letzte, aber nicht der Nachzügler im Programm, heißt Jörg Juretzka, dessen Lesung aus seinem Kriminalroman „Rotzig und Rotzig“ das Jubiläumsfestival in der Bibliothek beschließt. Sein Romanheld Kristof Kryszinski soll – als Hausmeister getarnt – eine Einbruchserie im Problembezirk Wohnpark Nord aufklären. Doch zur Begrüßung fällt ihm sein Vorgänger aus dem zehnten Stock eines Hochhauses vor die Füße. Dessen letzte Botschaft an den Detektiv: „Pass’ bloß auf die beiden Zwillinge auf“. Wer wissen möchte, wie die spannende Geschichte weitergeht, sollte sich am Freitag, 13. Mai, 20 Uhr einfinden.