Essener Norden. . Der Einzelhandel in Essen floriert: Dies geht aus dem Masterplan Einzelhandel 2010 hervor, der jetzt in den den Bezirksvertretungen diskutiert worden ist. Mittelzentren und Nahversorgung profitieren allerdings nicht von der Kaufkraftbindung in der Stadt, die von 108 Prozent in 2003 auf 116 Prozent in 2009 angestiegen ist.

Der Einzelhandel in Essen floriert: Dies geht aus dem Masterplan Einzelhandel 2010 hervor, der jetzt in den den Bezirksvertretungen diskutiert worden ist. Mittelzentren und Nahversorgung profitieren allerdings nicht von der Kaufkraftbindung in der Stadt, die von 108 Prozent in 2003 auf 116 Prozent in 2009 angestiegen ist. Die BV VI fordert daher Maßnahmen, um die Attraktivität in den Stadtteilen zu steigern.

Um Nahversorgungszentren insbesondere vor der Konkurrenz an Stadtteilrändern, auf der so genannten Grünen Wiese, zu schützen, sieht der Masterplan der Stadt Essen vor, dass sich großflächige Lebensmittelhändler nur innerhalb eines bestimmten Radius dieser Zentren ansiedeln dürfen. Laut Rudolf Vitzthum, Bezirksfraktionssprecher der CDU, ist diese Regelung nicht immer hilfreich, wie er am Beispiel Schonnebeck erläutert: „Dieser Stadtteil verliert immer mehr Kundschaft an Gelsenkirchen-Rotthausen“, kritisiert er. „Der Supermarkt ist viel größer und schöner als das, was Schonnebeck zu bieten hat.“ Daran würde auch der Masterplan Dank seiner starren Regelung nichts ändern.

„Das Gebäude, in dem sich Edeka befindet, ist nicht ausbaufähig und Penny wird auch bald wegziehen“, weiß Vitzthum. „Die Gelegenheit, etwas Vernünftiges in Schonnebeck zu bauen, wurde wegen des alten Rechts verpasst“, kritisiert er. „Der neue Masterplan Einzelhandel macht die Situation auch nicht besser.“ Konkret spielt er auf ein Grundstück an der Schonnebeckhöfe, Ecke Hallostraße an, auf dem Investoren einen großen Supermarkt errichten wollten: Diese Pläne scheiterten an den 2006 erstmals ins Leben gerufene Masterplan Einzelhandel. Die bauliche Situation in Schonnebeck mache zudem eine Neuansiedlung innerhalb des Radius unmöglich.

„Im Grunde ist der Schutz der Nahversorgungsbereiche sinnvoll“, so Vitzthum, „aber man muss auch Ausnahmen zulassen. „Wenn es ganz dumm läuft, haben wir hier bald nur noch Netto.“

Masterplan teilt die Einkaufsmöglichkeiten in verschiedene Kategorien

Der Masterplan Einzelhandel teilt die Einkaufsmöglichkeiten in unterschiedliche, hierarchisch gegliederte Zentren ein: Die City ist das A-Zentrum, B-Zentren wie Borbeck, Rüttenscheid, Altenessen und Steele besitzen bezirksübergreifende Bedeutung.

Die 15 C-Zentren sollen in erster Linie die Bezirke mit Einzelhandel und Dienstleistungen versorgen, Einzelhandel ist in jeder Große möglich. Dazu gehören Altendorf, Frohnhausen, Stoppenberg und Katernberg. D- und E-Zentren sind für die Nahversorgung zuständig: Die 17 D-Zentren, darunter die Huestraße in Schonnebeck, der Bahnhof Altenessen, die Vogelheimer Straße und der Karnaper Markt, sollen vor allem den kurzfristigen Lebensmittelbedarf decken. Das gleiche Ziel haben die 19 E-Zentren, die sich an das unmittelbare Umfeld richten und damit die kleinsten Verkaufsflächen bieten.

Insbesondere die C-, D -und E-Zentren will der neue Masterplan schützen. Im Fall der Frohnhauser Straße, der Haus-Berge-Straße, der Haus-Horl-Straße des Weidkamps und des Bereichs Altenessener Straße/Heßlerstraße konnte dieses Ziel jedoch nicht erreicht werden: Sie verlieren ihren Status als E-Zentrum, da entsprechende Nahversorgung fehle und mangelnde städtebauliche Qualitäten kaum Entwicklungsmöglichkeiten in Aussicht stellten.