Borbeck. .
„Auch nach dem Jahr der Kulturhauptstadt dürfen wir alle hochwertige Kultur im Schloss Borbeck erleben“, verspricht Dr. Bernd Mengede. Nach Blick auf das Jahresprogramm möchte man dem Leiter des Kulturzentrums nicht widersprechen.
In der Tat gestaltet sich das Angebot im Schloss üppiger denn je. Ein opulenter Kunstschmaus, gespickt mit allerlei hochfeinen Spezialitäten, wird hier serviert, der jedem Kunstinteressierten sprichwörtlich das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Trotz des gerade beendeten Kulturhauptstadtjahres müssen besonders Musikfreunde bereits großen Appetit auf mehr haben, denn das Konzert „Very Personal“ der WDR Big Band am heutigen Donnerstag im Schlosssaal ist bereits komplett ausverkauft.
Freunde des Jazz sollten sich jedoch nicht grämen, geben sich doch schon bald weitere „Hochkaräter“ ein Stelldichein im Schloss. Von zarter Klanglyrik bis hin zur „vollen Wucht expressivsten Triodonners“ reicht das Spektrum des Trios von Pablo Held, der dank seines Improvisationstalents zum Senkrechtstarter unter den Jazzpianisten avanciert (27. Mai). Ihm folgen das „Kämmerling-Quartett“ (8. Juli) und Rob Bruynen, der seine „Brownies Colours“ präsentiert (4. November).
Premiere von „La Stagione Frankfurt“
Im Bereich der Kammermusik begeistert das „Asasello-Quartett“ (25. Februar), das alte und neue Kompositionen von Mozart und Alexandra Gryka gegenüberstellt. Weitere Vertreter der Konzertreihe „Best of NRW“ sind das „Schumann-Quartett“ (30. September) und der Pianist Paul Ye (18. November).
Eine herausragende Stellung innerhalb der Konzerte nimmt die „Alte Musik“ ein, die ihre Reihe renommierter Orchester mit einer Premiere fortsetzen wird. So spielt erstmals in Essen „La Stagione Frankfurt“ auf. Unter Leitung von Michael Schneider werden individuell konzipierte Projekte aus Oper, Oratorium und Sinfonik thematisiert, deren Mittelpunkt im 17. und 18. Jahrhundert liegt. Das Ensemble entfacht den „Zauber der Flöte“.
Bereits am 11. Februar stehen jedoch Hélène Schmitt und Pascal Dubreuil auf der Bühne des Residenzsaales. Dass der Deutschlandfunk das Konzert aufzeichnen und am 7. April (21.05 Uhr) ausstrahlen wird, spricht für die hohe Wertschätzung. Weitere Termine sind „Fame Out“, Violine, Cembalo und Flöte, (10. Juni) und – in Kooperation mit dem WDR — der Auftritt von „Capella de la Torre“, deren Besetzung mit historischen Doppelrohrblattinstrumenten in Deutschland einzigartig ist.
Ausstellungen aller Bereiche
Komplettiert wird das Programm durch sechs Ausstellungen; eine mehr als bisher. „Wir decken den gesamten Bereich ab“, verspricht Inge Ludescher, Leiterin Bildende Kunst an Schloss Borbeck. Grafik und Malerei (Klaus Florian); Installationen (Koken Nomura, Georg Meissner und Christop M. Loos) sowie Fotografie (Maziar Moradi und Thekla Ehling).
Nicht unerwähnt bleiben sollte das erste Sonderkonzert. Am 27. Februar übergibt Dr. Heinz-Horst Deichmann, Vorsitzender der Stiftung Schloß Borbeck, den Nachbau einer „organo di legno“, von Gerrit C. Klop. An der Orgel, die zur Dauerleihgabe werden soll, musiziert Stephan Peller.