Bochold. .

Noch existiert es nur auf dem Papier, doch schon bald wird es ein neues Stadtteilbüro für Altendorf und Bochold geben. Eine Kooperation zwischen Diakonie, Allbau AG und der Stadt Essen, die gemeinsam neue Wege der Sozialarbeit beschreiten wollen, macht dies möglich.

In die Haus-Berge-Straße 101, wo das neue Quartierbüro entstehen wird, hat Allbau-Vorstand Dirk Miklikowski gebeten. Joachim Eumann, Geschäftsführer des Diakonie, sowie die Delegierten der Stadt, Peter Renzel (Vorstand Geschäftsbereich Soziales und Wohnen) und Planungsdezernent Hans Jürgen Best treffen ein, um den inhaltsvollen Kontrakt zu besiegeln.

Identifikation erhöhen

Exakt um 14.27 Uhr ist die Sache perfekt. Zwar gehen die Akten beim „Unterschriftenmarathon“ noch etwas drunter und drüber, doch dafür soll sich die Zusammenarbeit umso effektiver, zielgerichtet und konstruktiv gestalten. Das heißt: die Lebenssituation der Menschen im Quartier verbessern, ihre Identifikation mit dem Wohnumfeld stärken und soziale Netze auf- und ausbauen. Insbesondere benachteiligte Bevölkerungsgruppen sollen unterstützt und mögliche interkulturelle Konflikte gelöst werden. Miklikowski: „Das Projekt passt zu unserem selbst formulierten Auftrag. Aktivitäten zur sozialen Nachhaltigkeit sind wichtige Eckpfeiler unserer Unternehmensstrategie.“

Um diese Ziele zu erreichen, werden nun alle Kräfte gebündelt. Fünf Räume mit einer Gesamtfläche von 150 qm werden von den Kooperationspartnern genutzt und bewirtschaftet. Den Umbau – zwei Mietwohnungen bilden einen Komplex – lässt sich Allbau rund 120 000 Euro kosten. Das neue Domizil erhält einen zweiten, bewusst auffällig beleuchteten, barrierefreien Zugang, der von der Straße aus deutlich sichtbar ist. Das Nachbarschafts- und Stadtumbaubüro der Diakonie – bislang in der Haus-Berge-Straße 85 verortet - finden dort ebenso ihren Platz wie ein Concierge-Service der Allbau-AG, ein Zusatzservice für Kunden und zugleich Bindeglied zwischen den Besuchern des Stadtteilbüros und der Kooperationspartner.

Zwei neue Arbeitsplätze

Eigens zu diesem Zweck schuf Allbau zwei neue Arbeitsplätze: „Die Mitarbeiter sind Langzeitarbeitslose und erhalten nun eine neue Chance“, freut sich Annette Giesen, Sozialmanagerin der Allbau AG.

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Von DerWesten

Das Diakoniewerk Essen wird - als Mieter zu vergünstigten Konditionen - die Leitung des Stadtteilbüros übernehmen auch die Koordination und wohnortnahe Einbeziehung sowohl trägereigener Beratungsdienste, Gruppenangebote und Projekte als auch fachübergreifende Angebote übernehmen. All dies zunächst bis Ende 2011. Joachim Eumann: „In diesem Sozialraum sind 20 Projekte verortet. Wir schnüren hier ein großes Gesamtpaket, zu dem auch unser Dienst für flexible erzieherische Hilfen zählt.“

Ergänzt wird dieses Paket durch Dienstleistungen des Jugendamtes. Der Allgemeine Soziale Dienst bietet stadtteilorientierte Jugend- und Familienhilfe an. „Soziale Stadtteilarbeit funktioniert nur mit vernünftiger Planung und einer stabilen Basis“, erklärt Peter Renzel. „ Wir freuen uns, leistungsfähige Partner gefunden zu haben, die unsere Dienste sinnvoll ergänzen.“

Das im neuen Domizil etablierte Stadtumbaubüro ist eine Komponente dieses Konzeptes und soll den Umbauprozess im Quartier bürgernah begleiten. Das Stadtteilbüro ist natürlich auch Anlaufstelle für die Bewohner der anliegenden Wohnungen in der Haus-Berge-Straße 99-103. Das nennt man dann wohl Service der kurzen Wege.