"Alfried Krupp von Bohlen und Halbach"-Stiftung finanziert Wiederaufbau des zerstörten Hauses am Brückenkopf.Bürgerschaft wird historisches Zentrum betreiben. Teile der Sammlung von Hugo Rieth finden dort Platz

Margarethenhöhe. 2006 feierte die Margarethe-Krupp-Stiftung ihr 100-jähriges Bestehen. Das war für die "Alfried Krupp von Bohlen und Halbach"-Stiftung Anlass, die Gelder für den Wiederaufbau des letzten noch fehlenden, im Krieg zerstörten Hauses am Eingang der Margarethenhöhe zur Verfügung zu stellen. Dadurch wird das Eingangsensemble in der von Georg Metzendorf ursprünglich gebauten Form wieder hergestellt.

Die Margarethe-Krupp-Stiftung als Eigentümer dieses kleinen Hauses hat es im Einvernehmen mit Prof. Berthold Beitz zu günstigen Konditionen der Bürgerschaft Margarethenhöhe zur Einrichtung eines Informationszentrums für Heimatgeschichte überlassen. Unter dem Namen "Brückenkopfhaus Margarethenhöhe, Heimatgeschichtliches Zentrum" wird die Bürgerschaft dieses Haus betreiben.

Es soll Stätte der Erinnerung an die Stifterin und des Dankes für ihr soziales Engagement und auch für die hervorragende städtebauliche Leistung von Georg Metzendorf werden. Gleichzeitig soll es als Ausstellungsstätte und Informationsquelle für die heimatgeschichtliche Entwicklung der Margarethenhöhe dienen.

Dort sollen Teile der Sammlung des verstorbenen Heimatforschers Hugo Rieth, Erinnerungsstücke aus dem Besitz des Ruhrlandmuseums, aus den Archiven der Margarethe-Krupp-Stiftung, der "Alfried Krupp von Bohlen und Halbach"-Stiftung, der Familie Metzendorf und anderer für die Bewohner der Margarethenhöhe und auch für Besucher zugänglich und sichtbar gemacht werden. Das Haus soll Ausgangspunkt für Führungen sein, die von der Stadt in Verbindung mit dem Ruhrmuseum und von der Bürgerschaft Margarethenhöhe regelmäßig angeboten werden. Dort soll es für Besucher die Möglichkeit geben, Informationsmaterial zu erhalten und Druck-, Audio- und Videomedien zu erwerben, die sich auf Geschichte, Umfeld und Menschen der Margarethenhöhe beziehen.

Die Bürgerschaft will dieses Heimatgeschichtliche Zentrum in Eigenverantwortung betreiben und in einem kleinen Bereich eine Geschäftsstelle einrichten. Sie betreut und unterhält die Ausstellungsräume und im Keller ein Lager als Depot für zeitweilig nicht präsentiertes Ausstellungsgut sowie einen Arbeitsbereich für Pflege und Vorbereitung von Präsentationen.

Neben festen Öffnungszeiten von einigen Stunden an bestimmten Wochentagen soll das Heimatgeschichtliche Zentrum auf Anfrage besonderen Gruppen auch zusätzlich offen stehen. Die Beaufsichtigung und Erläuterungen zur Ausstellung erfolgen durch ehrenamtliche Betreuer, vornehmlich aus dem Mitarbeiterkreis der Bürgerschaft.

Essener Schulen soll die Einrichtung für heimatgeschichtlichen und naturkundlichen Sachunterricht ebenso zur Verfügung gestellt werden wie Gruppen aus Fachschulen und Bildungseinrichtungen. Eine entsprechende Medienausrüstung ist dafür vorgesehen. Das Haus soll auch als Forum für kleinere, zeitlich begrenzte künstlerische Aktivitäten nutzbar sein. Dabei ist an Ausstellungen Margarethenhöher Künstler, an Kammermusikaufführungen und an Literaturlesungen gedacht. Die Besucherzahl ist allerdings aufgrund der eingeschränkten Raumgröße beschränkt.