Mädchen und Jungen aus dem "Sim Sala Grim" lauschen gespannt den Tönen, die Musiker Robert Beck dem Instrument entlockt.Mit dem Verein "Live Music Now" und der "Elisabeth-Wegener-Stiftung" organisierten Erzieherinnen Benefizk
Kray. "Jetzt mal die ganz Große", rufen Jungen und Mädchen des VKJ Kinderhauses "Sim Sala Grim" wild durcheinander. "Die ist bestimmt am lautesten." Klarinettist Robert Beck folgt ihrem Wunsch und setzt die große Bass-Klarinette zusammen. Mit dem Verein "Live Music Now" und der "Elisabeth-Wegener-Stiftung" organisierten Erzieherinnen dieses Benefizkonzert für Kinder und Eltern.
"Diese Klarinette hier ist zwar die Größte, sie bringt aber die leisesten Töne hervor", erklärt Robert Beck seinen Zuhörern. "Da sie so schwer ist, muss ich sie im Sitzen spielen." Jungen und Mädchen sind gleichermaßen beeindruckt von den tiefen Tönen, die Klarinettist Beck seinem Instrument entlockt. Er spielt das Menuett der ersten Solo-Suite von Johann Sebastian Bach. Eltern und Kinder spenden begeisterten Beifall.
Die nächsten Stücke, die der Folkwang-Student auf einer B- und einer Piccolo-Klarinette spielt, begleiten viele Jungen und Mädchen auf - aus Programmheftchen gebastelten - Klarinetten. Andere sitzen einfach ruhig da und lauschen den Stücken von Mike Curtis und Igor Stravinsky. "Diese Erfahrung ist für die Kleinen sehr wichtig", weiß Stephanie Eisbrenner, Leiterin des "Sim Sala Grim". "So nah kommen sie ja sonst gar nicht an den Musiker heran."
"Grundgedanke ist, die Musik hat eine heilende und kompensierende Wirkung", erklärt Stephanie Eisbrenner die Idee von "Live Music Now". "Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass sich unsere Schützlinge noch Wochen später mit diesen musikalischen Erfahrungen positiv auseinandersetzen. Viele fragen, wann das nächste Konzert folgt", sagt Eisbrenner strahlend.
"Wir wollen jungen Künstlern die Möglichkeit geben, Erfahrungen vor Publikum zu sammeln", berichtet Hannelore Staudt von "Live Music Now". "Da wir in verschiedenen Einrichtungen unsere Konzerte organisieren, haben sie die Möglichkeit verschiedene Programme anzubieten." Unterstützen und Fördern junger Musiker und Künstler sei sehr wichtig. "Dies ist mein erstes Solo-Konzert", berichtet Robert Beck. Es sei eine ganz neue Erfahrung für ihn, einmal nicht mit dem Orchester aufzutreten. "Es ist zwar ganz schön anstrengend, aber dafür kann ich mein Programm selbst gestalten."