Bei den 16. Waldjugendspielen treten zehn Klassen aus ganz Essen an.Einen ganzen Vormittag lösen sie Fragen und Aufgaben rund um den grünen Lebensraum

Steele. An diesem Tag hallt lautes Kinderlachen durch den Stadtwald. Zehn 6. Schulklassen nehmen unter dem Motto "Ja zum Wald - Ich mach mit" an den 16. Waldjugendspielen teil. Am frühen Morgen schon versammeln sich die zahlreichen Schüler samt Lehrer an der Schillerwiese.

Von dort aus starten die kleinen Entdecker den Waldrundlauf mit rund elf Stationen. An jedem dieser Stände müssen die Schüler Fragen richtig beantworten oder Aufgaben erledigen, um möglichst viele Punkte zu sammeln.

"Die Kinder haben sehr viel Spaß dabei", freut sich die Klassenlehrerin Ursula Bösken von der 6b der Elsa-Brändström-Realschule in Bergerhausen. "Sie sind neugierig auf alles, was sich draußen bewegt und lebt." Die Lehrerin ist sich bewusst über die Vorteile einer solchen Erkundungstour: "Bei den Kindern bleibt viel mehr in der Erinnerung haften."

Für viele der Kleinen stellen die Waldjugendspiele ein besonderes Erlebnis dar. Immer seltener gehört der Wald zu der gewohnten Spielumgebung von Kindern. Viel mehr stellt das eigene Wohnviertel den Raum für die Freizeit heutzutage. So ist die ehemalige Lehrerin Dorothea Koch alarmiert: "Viele der Kinder konnten mit dem Wort ,Fichte' nichts anfangen."

Umso mehr rückt der Nutzen der Waldjugendspiele in den Vordergrund. Forstverwalter Norbert Bösken formuliert klar die Aufgabe, die hinter dem spielerischen Wettbewerb steht: "Wir müssen den Kindern ein positives Erlebnis in der Natur ermöglichen."

Nach Meinung von Hans-Werner Nöcker, Klassenlehrer der 6b, ist dies gelungen. Für ihn ist es überraschend, wie lange seine Schützlinge sich auf ihre Aufgaben und die Erkundung des Waldes konzentrieren können. "Zudem sind die Kinder motiviert worden, zuerst in kleineren Gruppen zu arbeiten", erzählt der Lehrer der katholischen Hauptschule Steele, "und dann mussten sie ihre Ergebnisse im Klassenverband zusammentragen."

Die Schülerinnen und Schüler sind mit viel Spaß dabei. Die 14-jährige Nadja freut sich besonders über die Teilnahme am Wettbewerb. "Man kann viel über die Natur lernen", erzählt sie. Für ihre Mitschüler Dawid und Jörg ist der Wald als Spielumfeld nicht ungewohnt. "Ich gehe oft bei uns um die Ecke im Wald spielen", berichtet der zwölfjährige Jörg. Auch Dawid verbringt oft Zeit in der grünen Lunge der Großstadt. Dann begleitet er seinen Cousin auf einem Spaziergang oder geht mit dem Hund spazieren.

Vielleicht sind es diese kleinen Ausflüge der Mitglieder der 6b, die ihnen zum zweiten Platz hinter dem Sieger der Elsa-Brändström-Realschule verhelfen. Doch am Ende des abenteuerreichen Vormittags sind alle Mädchen und Jungen zufrieden. Hinter ihnen liegt ein abwechslungsreicher Tag fern vom Schulalltag. GR 2007 finden die Waldjugendspiele zum 16. Mal statt. Die "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald - Kreisgruppe Essen" veranstaltet diese mit Hilfe sieben anderer Organisationen.

Teilgenommen haben: Elsa-Brändström-Realschule (1.Platz), Kath. Hauptschule Steele (2. Platz), Frida-Levy-Gesamtschule (3. Platz), Hauptschule Karnap, Richard-Schirrmann-Realschule, Hauptschule am Stoppenberg, Albert-Einstein-Realschule, Gymnasium Nord-Ost, BMV-Schule und Gustav-Heinemann-Gesamtschule.