Seit Oktober wartet die Katernbergerin Hava Iuygun, dass der giftige Pilz aus ihrer Wohnung entfernt wird.Die November-Miete hat sie schon einbehalten. Unterstützung bekommt sie vom "Kon-Takt"

Katernberg. Wie ein roter Faden zieht sich die Schimmelspur in einer Linie vom Wohnzimmer über Küche und Badezimmer bis hinein ins Schlafzimmer. Die Räume liegen direkt auf einer Linie nebeneinander an der Rückfront des Hauses. Mieterin Hava Iuygun verzieht angewidert das Gesicht. "Das kann nicht gesund sein", sagt sie. Seit Wochen wartet sie auf Abhilfe.

Seit etwas mehr als einem Jahr ist sie Mieterin der Gesellschaft Griffin an der Bonnekampstraße 73. Die 350 Euro Entgelt für den November hat sie nicht überwiesen. "Es muss mir einfach jemand weiterhelfen", appelliert sie. Schon im vorigen Jahr habe sie ein ähnliches Problem gehabt. "Das ist damals behoben worden. Ich hatte gehofft: endgültig", stellt Hava Iuygun fest.

Ein Trugschluss. Im Oktober 2008 kamen die Flecken wieder. "An den Fenstern sammelt sich ständig Feuchtigkeit. Ich kann doch nicht im Winter ständig lüften", sagt sie. Außerdem verunzieren tiefschwarze Flecken die Badezimmertapete, auf dem Toilettenschrank sammelt sich schwarzer Staub. Kohlenstaub?

"Die Schranktüren sind verzogen und schließen nicht mehr richtig. Außerdem setzt mir der ständige Geruch zu", führt sie aus. Verglichen mit den umgebenden Häusern, die fast alle frisch gestrichen sind, macht das Haus Nummer 73 äußerlich keinen besonders gepflegten Eindruck. Nachdem sich Hava Iuygun an die zuständige Wohnungsverwaltung "Treureal" gewendet hat, passiert ihren Aussagen nach zunächst einmal nichts.

Die Türkin lebt allein, sieht sich am Ende ihrer Möglichkeiten angekommen. Dann sucht sie Hilfe im "Kon-Takt" am Katernberger Markt. Mitarbeiter versuchen ihrerseits, Hilfe zur Bonnekampstraße zu lotsen. Nachdem auch da die Resonanz ausbleibt, setzen sie der Treureal ein Frist. Zwei Tag vor Ablauf dieser hätten das erste mal Handwerker Hava Iuygun besucht, eine zweite Truppe fünf Tage später.

"Aber eine Information, ob etwas getan wird oder was genau, habe ich nie bekommen", ärgert sich die Mieterin. Bislang wartet sie vergeblich auf eine Rückmeldung. "Ich lebe seit 1980 in Katernberg, auch in deutlich älteren Häusern. So etwas ist mir aber noch nicht passiert", erzählt sie. Bis zum Redaktionsschluss lag keine Stellungnahme der Treureal vor.