Der Kinderschutzbund eröffnet einen "Kleiderladen" an der Altenessener Straße, in dem viel mehr als nur Textilien aus zweiter Hand für Kinder angeboten werden. Mitarbeiter noch gesucht

Altenessen. 130 Euro sind ein guter Start: Genau so viel hat der neue "Kleiderladen" des "Deutschen Kinderschutzbundes Essen", Altenessener Straße 273a, bei seiner Premiere eingenommen. Dass das in Zukunft noch weitaus mehr wird, steht zu erwarten. Schließlich findet man Anlaufstellen für gebrauchte und gut erhaltene Kinderkleidung und Spielzeug nicht gerade an jeder Ecke.

Ein paar Turnschuhe für einen Euro? Drei T-Shirts für den gleichen Preis? Oder vielleicht eine Winterjacke für fünf Euro? Die Auswahl im Pavillon auf dem hinteren Geländeteil an der Altenessener Straße ist mehr als beachtlich. "Wir haben Kleidung für Jungen und Mädchen in den Größen zwischen 56 und 170", berichtet Gotlinde Hampen, Leiterin der angrenzenden Kindertagesstätte "Schatzinsel".

Natürlich ist das längst nicht alles. In einem separaten Raum stapeln sich haufenweise Kinderspielzeug, Gesellschaftsspiele oder Bücher. "Wir haben noch zwei Räume, in denen nur sortiert und gelagert wird", berichtet Gotlinde Hampen. Die sind noch voll mit Textilien, Kinderbetten oder Kinderwagen. Unter anderem. Auch in den anderen Einrichtungen des Kinderschutzbundes lagert noch Material. "Unsere benachbarte Kindernotaufnahme ,Spatzennest' ist überschüttet worden mit Spenden", freut sich Gotlinde Hampen Und von wem? "Das sind zum Teil Menschen aus dem Stadtteil, die irgendwie mit dem Kinderschutzbund in Verbindung stehen. Es kommen aber viele Spender aus dem gesamten Stadtgebiet", führt Gotlinde Hampen aus. Nur: Wohin mit den ganzen Sachen, die nicht direkt benötigt werden? Damit war seinerzeit die Idee geboren.

"Wir haben uns irgendwann entschlossen, die vielen Gegenstände preisgünstig an Bedürftige weiter zu geben", erklärt Gotlinde Hampen. Die Einnahmen wiederum könnten dann auch bedürftigen Kindern zu Gute kommen. Einzig das Personal zur Idee fehlte noch. "Da hat uns die Ehrenamtsagentur weiter geholfen", schaut die Erzieherin zurück. Dann ging alles ganz schnell. In den ehemaligen Notfallwohnungen auf dem Gelände - die sind Anfang des Jahres aufgegeben worden - richteten sich die Mitarbeiter innerhalb von vier Wochen ein. Sichten, ordnen, einräumen: Neuland für die Helfer, das viel Engagement und Liebe zum Detail benötigte. "Da ist viel bewegt worden", lobt die Kita-Leiterin.

Und zu tun haben die Ehrenamtlichen auch derzeit noch eine ganze Menge. "Gerade in der Vorweihnachtszeit bekommen wir viele Spenden. Zu den jetzigen Mitarbeitern sollen weitere hinzukommen. Wir suchen noch", sagt Gotlinde Hampen. Und wenn es einmal richtig gut läuft, denkt man auch über die Beschäftigung einer 400-Euro-Kraft nach.

Der "Kinderladen" des Kinderschutzbundes Essen ist geöffnet: montags, dienstags und donnerstags von 9.30 bis 12 Uhr und dienstags und donnerstags von 14 bis 17 Uhr. Eine Überprüfung der "Bedürftigkeit" wird nicht vorgenommen.