Essener Norden. . Hol- und Bringezonen für Eltern: Teilnehmer loten Möglichkeiten aus, den zunehmenden Verkehr vor den Schulen im Essener Norden zu entzerren.
Mitmachen, einmischen, austauschen – das ist das Ziel der Altenessen-Konferenz, dieser basisdemokratischen Ideenbörse, die seit 2013 zweimal im Jahr auf der Zeche Carl und speziell für die Bürger des Essener Nordens angeboten wird. Denn wie sagte schon der Volksmund? Vier Augen sehen mehr als zwei. „Mobilität und Verkehr“ – was uns bewegt“: Dass das Thema der nunmehr 8. Konferenz ihrer Art diesmal so viele Menschen nicht mobilisierte, tat der Kreativität der Ideen keinen Abbruch.
Die gut 150 Bürger, die vor Ort unter der Regie der Interessengemeinschaft Altenessen mit Fachleuten von Verwaltung, Ordnungsamt, Polizei, der Evag und diversen Fachorganisationen über die Mobilität im Stadtteil diskutierten, hatten zahlreiche Einfälle, die weitergereicht und helfen werden, Prozesse vor Ort anzuschieben. „Obschon wir natürlich keine Entscheidungen treffen können, ist es uns aber äußerst wichtig, Signale zu setzen“, so der IG-Vorsitzende Peter-Arndt Wülfing.
Ein Thema, das übergeordnet diskutiert wurde: Schulwege und Schulwegsicherung. Anhand der Andreasschule in Rüttenscheid, die die Stadt aktuell als Pilotprojekt ausprobiert, machte die Essener Verkehrspädagogin Ute Zeise deutlich, „wie wichtig es ist, dass Kinder öfter mal wieder zu Fuß zur Schule gehen“. Eine aktuelle Elternbefragung werde alsbald von einem Ingenieurbüro ausgewertet, schon jetzt sei aber klar, dass sich das heutige Verhalten von Kindern auf den Schulwegen auf ihr späteres Verhalten im Straßenverkehr auswirken würde.
„Im Umfeld Hol- und Bringezonen für Eltern könnten etwa den Verkehr vor den Schulen sichtbar entzerren, helfen könnte auch eine Schulwegcheck-App, um die Schüler für das Thema zu begeistern.“
Radwegenetz
„Ein großes Thema“, fasste Willi Overbeck zusammen. „Vor allem die Anbindung etwa von Vogelheim an das Allee-Center war den Teilnehmern enorm wichtig.“ Das Expertengremium für den Essener Norden soll sichtbar erweitert und auch mit „normalen Bürgern“ versehen werden, zudem brauche es mehr und vor allem auch qualitativ bessere Rad- und Fußwege.
ÖPNV
Die meiste Kritik entzündete sich laut Volker Hövel am schlechten Zustand vieler Rolltreppen und Aufzüge. Abhilfe könnten eine Evag-App und oder ein 24-Stunden-Service schaffen.
Weiterhin lag den Menschen die Anbindung der Karl- und der Heßlerstraße an die Buslinie am Herzen, zudem warfen manche den Gedanken einer ehrenamtlichen Patenschaft für U-Bahnhaltestellen in den Ring.
Gladbecker Straße
Die seit Jahren überfällige Erneuerung der Gladbecker Straße und die aktuellen Pläne zur Verbesserung des Wohnumfeldes dominierten diese Gruppe. Pfarrer Achim Gerhard-Kemper: „Die Verwaltung hat sehr großes Interesse daran, Kontakt zu den vielen Hauseigentümern aufzunehmen, damit diese sich so früh wie möglich mit eigenen Vorschlägen am derzeit aufgelegten Rahmenplan beteiligen.“
Verkehr
Zugestellte und zugeparkte Flächen, seit jeher ein leidiges Thema. „Mitunter“, so Bernd Krugmann, „hilft es ja, sich an die Hotline des Ordnungsamts zu wenden“. Die Nummer ( 0201 88 32 447) soll auch auf der Internetseite der IG Altenessen veröffentlicht werden. Zu klären sei ebenfalls, wie man mit den Park- und Abstell-Gewohnheiten der vielen Autohändler der Gegend umgehen könne.
Schon am heutigen Montag treffen sich Mitglieder der Initiative Altenessen-Süd, um zudem ein Verkehrskonzept zu erörtern. Krugmann: „Die kommunale Verwaltung muss sich mit den Bürgerkonzepten auseinandersetzen.“