Essen-Katernberg. . Der Medien Monster e.V. will den sozialen Umgang mit neuen Medien fördern. Dazu gehört , bei Grundschülern ein Gefühl für Datenschutz zu wecken.
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – heißt es im Volksmund. Dass im Zeitalter von digitalen Kameras, Smartphones und Tablets ein Bild nicht nur schlichtweg ein Bild ist, brachte Marc Velten vom Medien Monster Verein den Viertklässlern der Peter-Ustinov-Schule in einem zweiteiligen Projekt näher. Nicht nur Blende und Verschlusszeit, auch GPS-Daten, Positionsdaten, können gespeichert werden.
Teil eins des Projekts bestand aus einer GPS-Rallye mit dem Fahrrad in zwei Gruppen von bis zu sechs Kindern. Zwei Lehrer hatten zwei Routen zusammengestellt. Auf der Radtour fotografierten die Mädchen und Jungen zwischen 9 und 10 Jahren fleißig. Eine Gruppe besuchte zum Beispiel den angrenzenden Revierpark Nienhausen, die Moschee oder den Katernberger Markt nebst Bergmannsdom. Die andere nahm unter anderem die Zeche Zollverein, das Sanaa-Gebäude und das Nordost-Schwimmbad vor die Linse. „Das hatte den positiven Nebeneffekt, dass die Kinder ihren Stadtteil besser kennen lernten“, sagt Velten.
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Teil zwei des Projekts fand im Klassenzimmer statt. Beide Gruppen wussten nichts von der Route der anderen. Velten erklärt, was ein GPS-Signal und was eine Exif-Datei ist. Exif ist ein Standardformat, mit dem die Informationen abgespeichert werden. Die Gruppen tauschten die Tablets und machten sich – angeleitet durch Marc Velten – auf die Spurensuche. Im Internet und – ganz altmodisch analog – mit einem Stadtplan aus Papier.
Mit jeder Koordinate wurde der Weg der anderen Gruppe Punkt für Punkt deutlicher. Am Ende stand die komplette Tour der anderen Gruppe, ein komplettes Bewegungsprofil der Klassenkameraden. Der Aha-Effekt war vielfach in den Gesichtern der Schüler zu lesen.
„Es geht nicht darum, dass die Kinder bis ins letzte Detail alles über Datenschutz wissen müssen, sie sollen vielmehr ein Gefühl dafür bekommen, was heutzutage möglich ist und dass Daten auch missbräuchlich verwendet werden können“, sagt Marc Velten. „Sie wussten vorher nicht, welche Daten bei einem Foto mit gespeichert werden können. Jetzt wissen sie’s.“
Die Veranstaltung an der Peter-Ustinov-Schule war in dieser Form das Pilotprojekt. Die Viertklässler aus Katernberg sind die Vorreiter. Weitere Essener Schulen sollen folgen.