Essen-Stoppenberg. . Rund 2000 Fahrgäste nutzen täglich die Haltestelle der Straßenbahnlinie 107 vor dem Weltkulturerbe Zeche Zollverein. Jetzt wurde sie neu gestaltet.
Etwa 2000 Fahrgäste steigen an der Haltestelle „Zollverein“ in Stoppenberg ein oder aus. Denn die Besucher fahren offensichtlich gerne mit der Straßenbahn zum Weltkulturerbe. Nun erwartet sie an der Gelsenkirchener Straße auch ein Top-Design: Die Stiftung Zollverein hat die Haltestelle der Kulturlinie 107 mit Hilfe mehrerer Sponsoren in die typischen Zollverein-Farben getaucht.
Die Haltestelle „Zollverein“ wurde zum Kulturhauptstadtjahr 2010 in Beton gegossen. Seitdem bietet sie den Fahrgästen der Evag Schutz, vergammelte aber auch im Laufe der Zeit. „Die starke Beschmutzung mit den Kritzeleien durch Schüler war eine der Herausforderungen für uns“, erläuterte gestern Architekt Tobias Lotzien. Der 38-Jährige arbeitet für das Design-„Büro-Komplex“ in Bochum, das bereits Broschüren und Prospekte für die Stiftung Zollverein entworfen hat. Nun sollte es die Haltestelle neu gestalten. Neben der Verschmutzung galt es auch, Ideen für die kleinteilige Fläche zu entwerfen und den richtigen Farbton zu finden. „Denn die Haltestelle soll den Geist des Raums widerspiegeln“, sagt Tobias Lotzien.
Doppelbock in rostfarbenen Rottönen
So empfangen den 107-Fahrgast nun der Schriftzug „Zollverein“ und die Darstellung des berühmten Doppelbocks gemalt in drei Zollverein-typischen rostfarbenen Rottönen, dazu ein knalliges Rot sowie Schwarz und Weiß. Dabei fügt sich das Wort „Zollverein“ nur zusammen, wenn man aus einem bestimmten Blickwinkel auf die Haltestelle blickt. Das alles geschieht vor diagonalen Streifen, durch die das Bild an Dynamik gewinnen soll.
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Vor einer anspruchsvollen Aufgabe standen auch die Betonsanierer der Firma Bernhard Goldkuhle, denn sie mussten viele Vorsprünge und Unebenheiten beseitigen, bevor die Firma Caperol die Reinacrylat-Fassadenfarbe auftragen konnten. Große Hoffnung setzen alle Experten auf den Grafitti-Schutz, mit dem sich Evonik Industries (ehemals Degussa) an der Haltestellen-Gestaltung beteiligte.
„Unser Dank gilt aber besonders den Anwohnern für ihre Geduld, denn es wurde auch nachts gearbeitet, weil die Oberleitung stillgelegt werden musste“, schickte Delia Bösch, Pressesprecherin der Stiftung Zollverein, einen Gruß an die Stoppenberger Nachbarn.
Die ab sofort an einer schicken neue Haltestelle einsteigen können.