Essen-Schonnebeck. . 1946 wurde die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde gegründet. Was in der Kreuzkapelle begann, mündete in der kleinen Christuskirche.

Seit 70 Jahren nun gibt es die Baptisten in Schonnebeck, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, so der offizielle Name aller Baptisten-Gemeinden in Deutschland seit 1942. Was einst am 3. März 1946 in der klitzekleinen Kreuzkapelle an der Huestraße begann, mündete gut fünf Jahre später im ersten eigenen Domizil. Seitdem und bis zum heutigen Tag ist die selbstgebaute Christuskirche in der Gareisstraße das konfessionelle Zuhause für heute etwa 110 Menschen. 70 Jahre nach der Gründung wird nun gefeiert.

Was bisher geschah:

Das Ende des Zweiten Weltkriegs war gleichzeitig der Beginn des Wiederaufbaus. Das schwer zerbombte Essen lag zu großen Teilen in Schutt und Asche, auch in Schonnebeck, in Katernberg und Stoppenberg türmten sich die Trümmer der zerstörten Häuser und Gebäude weithin sichtbar. Die aber, die das Kriegsende herbeigesehnt hatten, spuckten erleichtert in die Hände. Tauschen, hamstern, improvisieren – das Leben musste ja weitergehen.

Gründungstag: 3. März 1946

Und just in diesen Tagen reifte bei den Baptisten aus Katernberg und Gelsenkirchen-Rotthausen, damals Mitglieder der Zweiggemeinden der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Gelsenkirchen-Blumendelle, diese Idee einer eigenständigen Gemeinde in Schonnebeck. 3. März ‘46, der Gründungstag. Mit der evangelischen Gemeinschaft teilten sich die Baptisten einen Versammlungsraum, die Kreuzkapelle. Die Gemeinde wuchs, die Kapelle aber wurde sehr bald schon zu klein.

Als an der Gareisstraße 41 ein Grundstück angeboten wurde, gab’s den Umzug. Umgehend begann der Bau der Christuskirche mit angrenzendem Wohnhaus für den Hausmeister und Pastor Gartmann. Anderthalb Jahre und jede Menge Eigenleistungen später war das neue Haus fertig. Finanziert allein aus freiwilligen Spenden der Mitglieder, denn eine Kirchensteuer etwa gab und gibt es bis heute nicht.

Am 28. Oktober 1951 wurde die Christuskirche eingeweiht, da jedoch auch ihre Kapazitäten schnell ausgereizt waren, folgte in den darauffolgenden Jahren auf dem großen Grundstück hinter der Kirche ein Jugendheim mit Wohnung. Das heutige gelbe Gemeindehaus mit dem großen Garten, eingeweiht am 21 . September 1957.

Einmal im Monat, meist am ersten Sonntag, feiert die Gemeinde das Abendmahl, das Gemeindeleben steht im Vordergrund. Nach dem gemeinsamen Gottesdienst gehen die Kinder in den Kindergottesdienst, für die ganz kleinen gibt’s eigens einen Raum, in dem die Eltern den Gottesdienst verfolgen können. Und die „Schonni-Lounge“ wurde gerade erst sehr gemütlich umgebaut.

Eine andere charmante Idee: Wenn’s Winter und draußen zunehmend kalt und unwirtlich wird, werden der Gottesdienstraum kurzerhand umgeräumt und Spielgeräte aufgestellt – und schon gibt’s einen gar ungewöhnlichen Indoor-Spielplatz, den die Gemeinde Kindern und deren Eltern oder Großeltern zur Verfügung stellt, und zwar kostenlos.

Gartmann, Götze, Hilbert, Friedemann, Joost oder Heinrich. So hießen die Pastöre von 1946 bis 2010. Dann kam Wolfgang Schultz, der sich zuletzt seine Stelle mit Christian Ache-Jahning teilte und nun verabschiedet wird. Ache-Jahning übernimmt nun komplett.

Das 70-Jährige wird am Sonntag, 28. August, groß gefeiert. Der Tag beginnt mit einem Festgottesdienst mit Rabe & Esel (11 Uhr, Christuskirche). Im Anschluss folgt ein Sommerfest für die ganze Familie im Gemeindegarten. Ende gegen 17 Uhr. Für die Kinder gibt’s einen Schminkstand und einen Spielparcours, zudem kommen „Bürgermeister Flottmann“ und „Paula Plaudertasche“ aus dem neuen Kinderklub „Firlefanz“.