Karnap. . Zwischen dem Bürgerverein Karnap und der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung V gibt es Zoff. Es geht um Blumenkübel und den Martinszug. Und um Geld.
Zwischen dem Bürgerverein Karnap und der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung V gibt es Zoff. Wie so häufig, wenn es Ärger gibt, geht es ums Geld, in diesem Fall um Zuschüsse für Blumenkübel auf der Karnaper Straße sowie für den Martinszug am 11. November.
Jede Bezirksvertretung darf im Jahr über Ausgaben in Höhe von 300 000 Euro bestimmen. Davon bezuschusst sie etwa neue Fenster in Schulen, die Sanierung von Gehwegen oder auch eine Studienfahrt nach Auschwitz. Die aktuelle Liste umfasst mehr als 40 Anträge.
Darunter ist auch der Bürgerverein Karnap, der um folgende Zuschüsse bat: 1000 Euro für den Martinszug (Gesamtkosten 1268 Euro) und 500 Euro für die Bepflanzung von Blumenkübeln (Gesamtkosten 1165 Euro).
Doch die Karnaper holten sich eine derbe Abfuhr. Für den Martinsumzug gibt es lediglich 250 Euro, für die Blumen gar nichts. Marius Krüger, seit dem Frühjahr neuer Vorsitzender des Bürgervereins, hat bei der Diskussion über die Anträge sogar das Wort „Frechheit“ vernommen.
Mitveranstalter für den Zug suchen
Das könnte Theo Jansen (SPD) gesagt haben. Er habe den Karnapern zum Martinszug-Antrag „vier mal gesagt, jetzt reicht es. Denn die Kosten steigen bei denen immer“. Wenn die Versicherung des Umzuges so teuer sei und „richtig rein-knallt“, „dann sollten sie mal die Kirchengemeinde oder einen anderen Verein ansprechen, ob sie nicht Mitveranstalter sein könnten. Dann wäre die Versicherungsfrage geklärt“.
Der Bürgerverein hält dagegen, dass der Martinszug ihm keine Einnahme – z. B. durch Getränkeverkauf – bringe. Der Verkauf werde den Vereinen angeboten, die auch die Ordner stellen, so dass sie die Konzession für den Tag bezahlten. „Die Einnahmen sind überschaubar“, versichert Marius Krüger.
Theo Jansen. so sagt er, habe von Vereinsvertretern jedoch Klagen gehört, dass sie vom Bürgerverein nicht als Sponsoren erwähnt werden, obwohl sie Geld gäben. Folglich gewährte die SPD-Mehrheit lediglich einen 250-Euro-Zuschuss.
Weil damit gerade einmal die Versicherungskosten gedeckt werden, müsse der Rest über Spenden finanziert werden, sagt Marius Krüger. Trotzdem versichert er: „Der Martinszug wird stattfinden.“
Streit gab es auch um die Blumenkübel, die u. a. an den U-Bahn-Haltestellen in voller Blüte stehen. Für Theo Jansen eine logische Entscheidung, nichts zu geben: „Wenn die Blumenpflege zur Imagewerbung genutzt wird, dann sollen die Mitglieder dafür auch gerade stehen.“ Damit spricht damit die Kaufmannschaft innerhalb des Bürgervereins an. In Altenessen und Vogelheim würden auch die Kaufleute die Blumen finanzieren. „Wer seine Erfolge in seinem Stadtteilprojekt darstellt, der sollte keinen Antrag stellen, dass es der Steuerzahler mitbezahlen soll. Ich setze meine Visitenkarten auch nicht von der Steuer ab.“
Marius Krüger, auch Karnaps CDU-Vorsitzender, kann nicht nachvollziehen, dass sich die Karnaper SPD-Bezirksvertreter nicht wenigstens ihrer Stimme enthalten hätten: „So haben diese sich entschlossen, gegen den Martinszug in Karnap zu stimmen.“