Essen-Frintrop. . Auf dem früheren Güterbahnhof in Frintrop graben Bagger zur Zeit ein Bett. Darin soll sich ab Ende 2017/Anfang 2018 Läppkes Mühlenbach wohl fühlen.
Ein weiteres Mosaikstückchen des Groß-Projektes „Renaturierung der Emscher und ihrer Nebenflüsse“ der Emschergenossenschaft prägt zur Zeit das Bild auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Essen-Frintrop: die Schaffung eines neuen Bettes für den Läppkes Mühlenbach.
Der soll sich nicht mehr wie in seiner Frühgeschichte als geradliniger Abwasserkanal durch die Landschaft ziehen, sondern sich kurvenreich und naturnah in die Landschaft einschmiegen.
Wie schon beim Schurenbach in Altenessen renaturiert die Emschergenossenschaft auch Läppkes Mühlenbach in drei Abschnitten. Zunächst wurde der Oberlauf an der Stadtgrenze Oberhausen/Essen renaturiert. Das Teilstück ist sozusagen die „Blaupause aller Emscher-Renaturierung“, denn das Pilotprojekt wurde bereits 1989 bis 1991 umgesetzt und gibt seitdem einen Vorgeschmack auf die Zukunft des Neuen Emschertals. Erst 1992 wurde das Jahrhundert-Projekt des Emscher-Umbaus, das bis 2020 angelegt ist, in Angriff genommen.
Und nun steht also das Mittelstück an, das eingefügt werden soll. Im Bereich der Dellwiger Straße verschwindet der Läppkes Mühlenbach in einem unterirdischen Rohr und tritt erst im Bereich des Gehölzgartens Ripshorst als offener Schmutzwasserlauf wieder zu Tage. Diese Lücke gilt es zu schließen. „Das Zwischenstück ist komplexer, da eine komplett neue Trasse geformt werden muss“, erklärt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. 60 000 Kubikmeter Erde müssen auf dem ehemaligen Güterbahnhof ausgehoben und zu kleinen Hügeln aufgeschichtet werden.
Neuer Gewässerlauf für sechs Millionen Euro
Bis Wasser durch den neuen Läppkes Mühlenbach fließen wird, wird es noch dauern. „Ende 2017/Anfang 2018 soll Läppkes Mühlenbach dann fließen“, erklärt Abawi. Der Grund: Zunächst muss unterhalb des alten Güterbahnhofs ein neuer, unterirdischer Abwasserkanal für das Schmutzwasser des Läppkes Mühlenbachs verlegt werden. Den Auftrag für diesen letzten Abschnitt des „unterirdischen Zwillings“ des Läppkes Mühlenbachs hat die Emschergenossenschaft – so Ilias Abawi – nun an die Arge Wittfeld/Brochier vergeben. Die Auftragssumme beläuft sich auf rund 6 Millionen Euro.
Die Vorbereitungen zur Einrichtung der Kanalbaustelle sind bereits angelaufen, der Kanal soll bis etwa Mitte 2017 fertig gestellt werden. Erst wenn die Trennung von Schmutz- und Reinwasser abgeschlossen ist, kann auch die Umleitung des Reinwassers in den neuen Bachverlauf erfolgen.