Essen-Stoppenberg. . „Projext Glück auf 2016“: Rund 12 000 Besucher aus vielen Ländern trafen sich jetzt auf der Zeche Zollverein, um ihrem Hobby „Geocaching“ zu frönen.

Guido Baumann (48) und seine Familie waren mit ihren Fahrrädern zur Zeche Zollverein gekommen, von Castrop-Rauxel aus auf Schleichwegen über Wanne-Eickel bis nach Stoppenberg. Denn dieses große Treffen der Geocacher konnte er sich nicht entgehen lassen: „Glück auf – Geocaching zwischen Kohle und Stahl“ lockte am Wochenende geschätzte 12 000 Gäste auf die Zeche Zollverein. Sie bietet das perfekte Gelände für die moderne Art der Schnitzeljagd.

Schon von weitem spürte Guido Baumann, dass etwas im Busch ist. „Wenn zu solch einem Giga-Event mehr als 5000 Teilnehmer kommen, dann bleibt das in den Wäldern ringsum nicht ohne Spuren“, berichtet der Castrop-Rauxeler über die vielen Suchenden im Unterholz. Den Organisatoren macht er ein großes Kompliment: „Hut ab, das ist alles reibungslos gelaufen.“

Ursprünglich aus den USA kommend, wird Geocaching auch in Deutschland immer populärer. Geocacher gehen am besten im Ruhrgebiet auf die Suche, denn hier sind mit Abstand die meisten Schätze pro Quadratmeter zu finden.

Sprachengewirr unterm Doppelbock

„Auch wenn ich solche Großveranstaltungen nicht brauche, hat es mich doch angelockt. Denn hier konnte ich mir einen Coin kaufen und nun in Zukunft sehen, wie er um die Welt wandert“, sagt der 48-Jährige. Die Spieler, darunter zahlreiche Familien, haben also gut zu tun, wenn sie, ausgestattet mit GPS-Navigationssystem, losziehen. Dosen voller kleiner, netten Dinge sowie einem Logbuch werden versteckt und die entsprechenden Daten im Internet veröffentlicht. Wer den Schatz finden, tauscht etwas aus dem Inhalt aus, loggt den Besuch ein und legt die Dose zurück – für den nächsten Spieler.

„Niemand ist so gut vernetzt wie wir“, sagt Alexander Grigo vom Geocaching Verein Ruhrgebiet. Der Andrang beim „Projekt Glück Auf 2016“ gibt ihm Recht. Die meisten der vielen Tausend Gäste reisten aus der Region an – vorbildlich, und wie zuvor empfohlen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Das Sprachengewirr lässt erahnen: Auch viele internationale Gäste waren der Einladung über Presse, Facebook, Twitter und Co. gefolgt. „Es sind Leute aus aller Welt angereist, viele zum Beispiel aus Schweden“, bestätigt Guido Baumann, der sie wie zuhause fühle: „Da kennt man dann viele Leute.“