Essen-Altenessen. . Seit zehn Jahren plant die Gemeinde altenessen/Karnap ein neues Pfarrheim. Jetzt beginnt der Bau auf dem Mallinckrodtplatz.

Was bereits vor etwa zehn Jahren mit ersten Überlegungen begann, wird nun endlich Realität: Am morgigen Freitag, 3. Juni, feiert die Evangelische Kirchengemeinde Altenessen-Karnap um 10 Uhr die Grundsteinlegung für ihr neues Gemeindezentrum am Mallinckrodtplatz, schräg hinter der Alten Kirche. Die Ausschachtung für das Fundament hat begonnen, auch ein Kran steht schon bereit. Nach einer rund einjährigen Bauzeit soll der Neubau eingeweiht werden. Er ersetzt, wie berichtet, das Walter-Wolff-Gemeindehaus in der Karl-Denkhaus-Straße.

Deutlich weniger Nutzfläche

Schon lange war das Walter-Wolff-Gemeindehaus der Kirchengemeinde zu groß und zu teuer in der Unterhaltung geworden: So werden die Räume für die Gemeindeverwaltung seit der Gründung eines gemeinsamen Gemeindeamtes für alle Gemeinden im Kirchenkreis Essen nicht mehr benötigt und stehen bis auf ein kleines Gemeindebüro leer; die Diakoniestation hat ihren Standort nach Borbeck verlegt. Durch die deutliche Verringerung der Nutzfläche (Walter-Wolff-Gemeindehaus: 2599 m², neues Gemeindehaus: 522 m²) erwartet die Kirchengemeinde daher umfangreiche Einsparungen bei den Unterhaltungskosten.

In dem Architektenwettbewerb, den die Kirchengemeinde Altenessen-Karnap im Jahr 2014 durchgeführt hat, setzte sich der Entwurf des Essener Architekturbüros Heinrich Böll durch. Das neue, ebenerdige und barrierefrei nutzbare Gemeindezentrum wird aus drei Bauteilen bestehen, die zu einem gemeinsamen Innenhof orientiert sind – sie integrieren auf diese Weise mehrere Aufgabenbereiche, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung kommt. Der östliche Bauteil ist für die Jugendarbeit und den Konfirmandenunterricht vorgesehen und hat einen separaten Eingang, der bei Bedarf genutzt werden kann. Der nördliche Trakt dient für Angebote der Kirche, Veranstaltungen und Versammlungen; der Gemeindesaal kann unterteilt werden und verfügt auch über eine kleine Bühne.

Der westliche Teil wird für die Kleiderkammer und ein Büro genutzt, in dem außerdem die Sprechstunden der Evangelischen Beratungsstelle für Schwangerschaft, Familie und Sexualität stattfinden.

Die Dächer der Bauteile neigen sich zum Innenhof hin, der sich nach Süden, mit einer leichten Drehung zur Alten Kirche, hin öffnet. Wie die Alte Kirche wird auch die Fassade des neuen Gemeindezentrums aus Backstein gemauert. Die innere Fassade ist durch transparente Flure und eine große Glasfront im Innenhof charakterisiert – auf diese Weise öffnet sich das Gebäude hell und einladend in den Stadtteil hinein. Auch ein modernes Beleuchtungskonzept ist Teil der Planung.

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Die Gesamtbaukosten in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro finanziert die Kirchengemeinde Altenessen-Karnap zum größten Teil aus eigenen Rücklagen sowie aus Einnahmen, die in den vergangenen Jahren durch eine Reihe von Immobilien- und Grundstücksverkäufen (Trinitatiskirche mit Pfarrhaus, Altentagesstätte und Pfarrwohnung in der Neuessener Straße, Heinrich-Held-Haus am Palmbuschweg u. a.) erzielt wurden. Zudem hat, wie schon berichtet, die Anneliese-Brost-Stiftung ihr Interesse bekundet, das Walter-Wolff-Gemeindehaus zu erwerben und in ein „Haus der neuen Welt“ umzubauen.

Sollte dieser Plan umgesetzt werden, besteht eventuell sogar die Hoffnung, dass die Stadtteilangebote der „Neuen Arbeit“ der Diakonie und die Probenräume für verschiedene musikalische Gruppen, für die im neuen Gemeindezentrum kein Platz ist, als Mieter am bisherigen Standort verbleiben könnten.

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Doch wie auch immer: Die Vorfreude auf das neue Gemeindezentrum ist in der Gemeinde groß. Kinder aus dem benachbarten Ev. Familienzentrum Abenteuerland und Jugendliche aus der Gemeinde haben Bilderrollen erstellt, die zusammen mit dem Grundstein ins Fundament eingelassen werden.