Essener Norden. . Sie sind nur noch für teures Geld zu reparieren: Die 28 Rolltreppen zwischen Bäuminghausstraße und Altenessen. Jetzt sollen sie ausgetauscht werden.
28 alte Rolltreppen in den U-Bahn-Stationen der Nordstrecke sollen vom kommenden Jahr an nach und nach ausgewechselt werden. Betroffen wären fünf Haltestellen zwischen Bäuminghausstraße und Karlsplatz. Die Stadtverwaltung hält die Erneuerung für erforderlich und bereitet die Politik bereits auf eine Investition von etwa 20 Mio. Euro vor.
Einige der 28 Rolltreppen sind so marode, dass sie meist stehen. Wenn sie jedoch in Betrieb sind, sind sie gefährlich. Das ist nachzulesen in einer Vorlage für den Bau- und Verkehrsausschuss des Rates. In dort selten zu findender Dramatik schildert die Verwaltung einen Zwischenfall, der sich vor einigen Wochen zugetragen habe: „Ein Kinderstiefel wurde zwischen Sockelblech und Stufe eingezogen und vollkommen zerstört.“ Zum Glück sei der Vorfall glimpflich verlaufen, denn: „Das Kind konnte rechtzeitig den Fuß aus dem Stiefel ziehen.“ Doch zu vermeiden sei Unfälle nur mit Hilfe von Sockelbürsten und Sockelblechbeschichtungen, die von einer EU-Norm vorgeschrieben sind und die von neuen Fahrtreppen erfüllt wird.
Eingebaut wurden die Rolltreppen in den Jahren 1996 und 2000. Laut einem Pachtvertrag mit der Evag sind sie Eigentum der Stadt Essen. Einerseits sind sie bereits vollständig abgeschrieben, aber auch „sehr störanfällig geworden“, schreibt die Verwaltung. „Besonders an den Bahnhöfen Bamlerstraße und Altenessen Bahnhof treten häufig nicht logische elektrische Fehler auf.“ Sie zu suchen und zu beseitigen sei sehr teuer. Pro Stücke kostet die Instandhaltung jährlich rund 20 000 Euro – „Tendenz steigend“.
Weil also Instandsetzung und Modernisierung immer teurer werden, schlägt die Stadt den Kauf neuer Fahrtreppen vor. Diese würden mindestens 20 bis 25 Jahre halten.
Wann genau die ersten neuen Fahrtreppen rollen, steht noch nicht fest, der komplette Austausch „wird viele Jahre dauern“ so Stadtsprecher Martin Rätzke.
Trotzdem begrüßen Politiker diese „gute Nachricht“, so Uwe Kutzner (CDU). Dieses „ständige Ärgernis“ sei in jeder seiner Sprechstunden „mindestens einmal auf den Tisch“ gekommen.
Auch Thomas Spilker (FDP) gefällt die Ankündigung: „Die Investitionskosten werden zwar durch verringerte Instandhaltungskosten nicht komplett gedeckt, sondern nur teilweise aufgefangen, für die Bürger waren lange Ausfallzeiten aber ein großes Ärgernis.“