Essener Norden. . Das Land gibt 1,35 Mio Euro für eine Machbarkeitsstudie zur gemeinsamen Entwicklung der Bergbauflächen im Bottroper Süden und Essener Norden.

Das Land gibt den Städten Bottrop und Essen sowie der RAG 1,35 Millionen Euro für eine Machbarkeitsstudie. Sie soll bis zum Jahr 2018 Wege aufzeigen, wie sich der Bottroper Süden und der Essener Norden sowie die rund 200 Hektar Bergbaufläche darin entwickeln lassen. Schon jetzt ist klar: Der Schlüssel werden neue Nord-Süd-Verbindungen sein müssen.

Seit 2009 bearbeiten beide Städte gemeinsam die Frage, wie sie ihre „Hinterhöfe“ im Bottroper Süden und im Essener Norden erschließen können. Seit 2013 sitzt die RAG mit am Tisch: Sie verfügt an beiden Seiten des Kanals über rund 200 Hektar Bergbaufläche, die nach dem Auslaufen des Steinkohlebergbaus im Jahr 2018 nach und nach freigegeben werden. Die gemeinsame Herangehensweise sei „beispielhaft für vorausschauende Planung“, sagte Günther Horzetzky, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium, bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides im Malakoffturm von Prosper II. Er lobte die gemeinsamen Planungen über die Stadtgrenzen hinweg als „Beispiel dafür, wie sich das Kirchturmdenken überwinden lässt“. Dem ist allerdings ein schmerzhafter Erkenntnisprozess voraus gegangen. Die städtischen Planer in Essen wie in Bottrop mussten einsehen, dass ihre Gestaltungsmöglichkeiten nicht ausreichen, um die gewaltigen Industrie- und Gewerbeflächen aus dem Hinterhofdasein zu holen. Das liegt auch an der schieren Größe. „Wir reden hier von einer Fläche von rund 1000 Hektar“, sagt Hans-Peter Noll, Chef der RAG Immobilien. Das entspricht der Fläche von rund 2000 Fußballplätzen. Viele Flächen sind noch belegt, stehen unter Altlastenverdacht, andere sind schlicht schwer erreichbar. Deshalb haben Planer aus beiden Städten Ideen für neue Verkehrswege zusammengetragen und dabei sowohl über Ausbauten nachgedacht wie über Neubauten. Die Bottroper Knappenstraße könnte nach Süden, die Essener Hafenstraße nach Norden verlängert werden. Zwischen dem Alpincenter in Bottrop und dem Stadion in Essen ist eine Ringverbindung denkbar, auch über einen neuen Autobahnanschluss haben die Planer schon nachgedacht. Eine Machbarkeitsstudie soll jetzt Antworten auf die Fragen geben: Was geht? Und was wird das kosten? Mit den Konzepten werden die Städte und die RAG dann erneut bei Fördergebern anklopfen.