Essen-Frintrop. . Aus Ärger über die Flüchtlingspolitik der Berliner SPD sowie dem Umgang mit den Orstvereinen im Essener Norden verlässt Anja Lotz die Partei.

Anja Lotz (51), Mitglied der Bezirksvertretung IV (Borbeck), ist aus der SPD ausgetreten und schließt sich der FDP an. Sie wirft der Partei, der sie seit 1998 angehört hatte, einen Zick-Zack-Kurs in der Berliner Regierungskoalition beim Umgang mit der Flüchtlingskrise sowie den Umgang mit kritischen Stimmen innerhalb der eigenen Partei. „Das beste Beispiel hierfür ist, wie die Essener Parteivorsitzende Britta Altenkamp, gesteuert von den Interessen der Landespartei, die Ortsvereine im Essener Norden abkanzelt, ohne auf deren berechtigte Kritik einzugehen.“

Ihren Austritt aus der SPD habe sie bereits am 6. Dezember 2015 erklärt, heißt es in der am Freitag von der FDP-Fraktion veröffentlichten „persönlichen Erklärung“. Dass darin auch der „heutige Rücktritt von Frau Altenkamp“ erwähnt wird, wurde nach Angaben von Anja Lotz ohne ihr Wissen in die Erklärung eingefügt.

Überzeugend finde sie hingegen die FDP-Vorschläge zur Flüchtlingsfrage. Vorsitzender Christian Lindner habe eine „klare Zielrichtung“, mit einem Einwanderungsgesetz könne „die Mammut-Aufgabe“ bewältigt werden.

Ihr Mandat in der Bezirksvertretung IV werde sie weiterhin ausüben. Die SPD-Fraktion bleibt mit künftig sieben Mitgliedern stärkste Fraktion.

Im vergangenen Jahr ist bereits Anja Lotz’ Ehemann Peter von der SPD zur FDP gewechselt. Anlass war der Umgang der Partei mit dem damaligen Oberbürgermeister Reinhard Paß.