Essen-Frintrop. . Die Bezirksvertretung berät in der kommenden Woche den Bebauungsplan für das neue Einkaufszentrum. Die Vorlage enthält alle Argumente pro und kontra.

Das geplante Einkaufszentrum in Frintrop beschäftigt inzwischen seit Jahren die Bürger. 150 Frintroper hatten zum Beispiel am 27. Januar 2014 an der öffentlichen Diskussion über den Bebauungsplan teilgenommen. Doch einkaufen müssen sie noch immer woanders. Nun ist wieder die Bezirksvertretung IV am Zug. Sie soll am Dienstag, 8. Dezember, den Bebauungsplan Nr 07/13 beraten und bestätigen.

Die Unterlagen sind jetzt im Ratsinformationssystem auf der Homepage der Stadt Essen (essen.de) veröffentlicht. Die Vorlage trägt die Nummer 1520/2015/6B.

Auf über 100 Seiten sind darin alle Stellungnahmen von Bürgern und Behörden, Firmen und Vereinen aufgeführt – spannender Lesestoff für gemütliche Dezemberabende. Es werden die Bedenken von Anwohnern gegen das Einkaufszentrum und seine Folgen für den Stadtteil ebenso aufgelistet wie die Gründe, die für Aldi, Rewe und andere Geschäfte an dieser Stelle sprechen.

So steht die Sorge vor weiteren leeren Geschäften in Frintrop an erster Stelle. Doch die Verwaltung sieht – wie auch „Einzelhändler vor Ort“ – den genau gegenteiligen Effekt: Durch das Einkaufszentrum werde die Einkaufsstraße belebt, neue Kunden werden die Frintroper Straße besuchen.

Breiten Raum nimmt der Verkehr ein. Wie verkraftet Frintrop den Zuwachs von 1800 Fahrzeuge pro Tag? Reichen die 100 Stellplätze aus? Wie verträgt sich der Verkehr mit der Straßenbahn?

Die Verwaltung nimmt zu allen Punkten Stellung – auch zu Schreiben der Rechtsanwälte, die direkt betroffene Anwohner vertreten. Wer nun wissen möchte, mit welchem Lärm in ihren Wohnungen zu rechnen ist: Die Ergebnisse der schalltechnischen Untersuchung sind für jedes Haus und für jedes Stockwerk aufgelistet. Allerdings werden Messmethoden und Ergebnisse angezweifelt.

Die Klage von Anwohnern gegen den kleinen, bereits genehmigten Aldi-Markt betrifft im übrigen nicht dieses Verfahren – jetzt geht es um die großen Geschäftsflächen.

Am Dienstag erläutert Steffen Lenze vom Amt für Stadtplanung- und Bauordnung die Vorlage – um 17 Uhr im Schloss Borbeck.