Stoppenberg. . Die Bürgermeisterei Stoppenberg existierte bis 1929. Der Kalender für 2016 des Geschichtskreises erinnert wieder an das damalige Leben.

Die Bürgermeisterei Stoppenberg, zu der Frillendorf, Katernberg, Schonnebeck und Stoppenberg gehörten, existierte bis 1929. Für den Geschichtskreis Stoppenberg ein bedeutsames Datum, oder besser gesagt, für die 16 Mitglieder des Geschichtskreises, die sich mit dem jährlichen Historischen Kalender befassen.

Das Werk für 2016 liegt druckfrisch vor. Wieder hat der Geschichtskreis ein buntes Bild des Lebens zusammengestellt – 24 Blatt (pro Monat je ein Bild- und ein Textblatt) mit einer großen Themenvielfalt. Dabei lassen Karl Friedrich und seine Mitstreiter auch fachkundige Gäste zu Wort kommen. So wie zum Beispiel den Numismatiker Heinz-Josef Kramer, Essens „Mr. Münze“. Er widmet sich mit Leidenschaft und Akribie dem Not-Geld gegen Ende der Bürgermeisterei Stoppenberg, als zum Beispiel auf der Zeche Zollverein der Lohn in Form von Gutscheinen über „100 Millionen Mark“ bezahlt wurde. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts muss man zurückgehen, um zur Gründung von „Klein-Phantasialand“ an der Grenzstraße in Katernberg zu stoßen. Der Gastwirt Hubert Escher hatte in dem parkähnlichen Garten einen künstlichen See anlegen lassen, auf dem man Kahn fahren konnte. Eine Rutsche, Karussel und eine Schaukel luden außerdem zum Zeitvertreib ein.

Entsprechend der Jahreszeit kommt der Dezember mit einer adventlich-historischen Geschichte daher. Das Kalenderblatt zeigt die Krippenfiguren von Johann Schimmel, des letzten Bauern vom Schimmelhof in Frillendorf, den der Autor des dazugehörigen Textes noch persönlich kennengelernt hat.

Einmal verlassen die Freizeit-Historiker im Kalender für 2016 den zeitlichen Rahmen der Bürgermeisterei Stoppenberg. Es geht um Sport. Genauer gesagt, um Fußball. Ganz genau um die A-Jugend der SV Schonnebeck. Die traf 1956 als Niederrheinmeister im Hinspiel um die Westdeutsche Meisterschaft vor etwa 4000 (!) Zuschauern am Schettersbusch auf Schalke 04. Mit dem Titel wurde es nichts. 1:4 in Schonnebeck. 1:5 in Schalke. Trotzdem bleibt es ein Meilenstein in der Geschichte der SV Schonnebeck. Bauer Höhmann, die Sauer-Orgel, das Filialstift Stoppenberg, die Ordensschwestern usw. verleiten ebenso zum Lesen.

An Themen wird es den Mitgliedern des Geschichtskreises so schnell nicht mangeln. „Schwieriger wird es allerdings zunehmend, für Gruppenfotos die dazugehörigen Namen herauszufinden“, erzählt Karl Friedrich. Der 81-Jährige hat auch gleich ein Beispiel aus eigener Erfahrung parat. In Stoppenberg gab es einen Karnevalsverein namens „Knüppelhusaren“. „Mangels Mitglieder wurde der Verein irgendwann aufgelöst und gründete sich später in Frohnhausen wieder. Bei der Recherche haben wir viele alte Bilder gefunden. Nur mit den Namen geht es nur mühsam voran“, erzählt Friedrich. Dass er mal ein Foto finden werde, auf dem die Albrecht-Brüder – auch die fotoscheuen Aldi-Gründer sollen im „Hallo-Saal“ gefeiert haben – zu sehen sind, glaubt er nicht.

Sein Beitrag über die „Knüppelhusaren“ wird trotzdem erscheinen – im Kalender 2017. „Sobald das neue Jahr beginnt, gehen wir wieder dran.“