Essen-Stoppenberg. . Junge Menschen mischen mit, gestalten ihren Stadtteil und konnten bereits etwas bewegen. Das Projekt geht in die zweite Runde.

Es gibt sie eben doch, die jungen Menschen, die sich für ihren Stadtteil stark machen und sich vor Ort engagieren. Das Jugendforum Zollverein ist dafür ein wahrlich eindrucksvolles Beispiel. Denn es macht möglich, dass die Jugendlichen ihre Visionen und Wünsche in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld umsetzen können.

Die Vorgeschichte: Ende Mai 2014 hatten die Jugendhilfe Essen und das Awo-Jugendwerk zu einer Auftaktveranstaltung eingeladen. Die Idee für eine stärkere Beteiligung junger Menschen an stadtteilpolitischen Fragen war auch aus der Bezirksvertretung rund um Bezirksbürgermeister Michael Zühlke (SPD) gekommen. „Uns ist aufgefallen, dass sich Rentner im Bezirk stark machen, deshalb haben wir uns gefragt, warum Jugendliche dies noch nicht tun“, erinnert sich Zühlke. Das Projekt „Jugendforum Zollverein“ etablierte sich schneller als zu Beginn gedacht. Der Auftaktveranstaltung folgten weitere Treffen in den Projektgruppen – auch im Stoppenberger Rathaus waren die Jugendlichen zur Umsetzung und Diskussion ihrer Ideen zu Gast. Mittlerweile geht das Jugendforum in die zweite Runde – mit einer weiteren Auftaktveranstaltung auf Zollverein. Frank Bente, Geschäftsführer des Awo-Jugendwerks, nutzte diese Gelegenheit für eine Zwischenbilanz: „Die Jugendlichen konnten eine Menge bewegen. Zum Beispiel konnten die Pfadfinder aus Stoppenberg Mittel von der Bezirkvertretung und dem Jugendamt beziehen, um ihren Jugendraum zu renovieren.“ Dank der Initiative einer Projektgruppe konnte außerdem ein echter Schandfleck in Schonnebeck beseitigt werden: Die Bushaltestelle gegenüber des Jugendzen­trums, die lange Zeit durch zerbrochene Glasscheiben und Dreck einen wenig einladenden Eindruck machte, wurde nach einer Begehung mit der Bezirksvertretung und der Evag von Grund auf renoviert.

Parkour-Anlage soll kommen

Am meisten polarisiert derzeit jedoch die Idee einer Gruppe von Jugendlichen, eine Parkour-Anlage auf Zollverein einzurichten. „Es hat viele Termine mit Landschaftsarchitekten und der Stiftung Zollverein gegeben, nun ist die Idee in das Projekt ,Soziale Stadt’ aufgenommen worden – mit der Genehmigung des Haushaltes kann die Parkour-Anlage dann bald auch an den Start gehen“, so Bente. Und zur Großveranstaltung „Jugendforum Zollverein“: „Wir müssen die Bedürfnisse der Jugendlichen immer wieder neu eruieren. Wir haben das Projekt von Anfang an zukunftsorientiert ausgerichtet.“ Die größte Herausforderung sei dabei immer die gleiche: „Die Jugendlichen müssen erst einmal mobilisiert werden.“