Borbeck. . Seit 20 Jahren begleitet das Hospiz „Cosmas und Damian“ in Borbeck Sterbende und ist damit die älteste Einrichtung dieser Art in Essen.

Seit 20 Jahren begleitet das Hospiz „Cosmas und Damian“ in Borbeck Sterbende und ist damit die älteste Einrichtung dieser Art in Essen. Bei einem Festakt blickten Vertreter aus der Medizin, der Politik, der Verwaltung und der Kirche im Saal der Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung auf zwei Jahrzehnte zurück.

Nachdem die Feierlichkeiten mit einem interaktiven Wortgottesdienst eröffnet wurden, bei dem auch das Hospizteam aus Borbeck zu Wort kam und anhand des Baumes als Metapher verdeutlicht wurde, was die Arbeit und den Alltag im Hospiz ausmacht, begrüßte Caritasdirektor Dr. Björn Enno Hermans die Gäste und leitete über zum Vortrag von Referentin Monika Müller. „Für mich ist es eine originäre Aufgabe der Caritas, Menschen in ihrer letzten Lebensphase würdevoll und nach ihren eigenen Vorstellungen zu betreuen und zu begleiten“, sagte Dr. Hermans.

Um Würde und Haltung ging es auch in dem Vortrag „Hospiz ist Haltung“ der Bonnerin Monika Müller. Seinen Gegenüber ansehen, ihn in seiner Ganzheitlichkeit respektieren, Wünsche und Bedürfnisse achten und auf diese eingehen – all‘ das mache Hospizarbeit aus. Darüber hinaus sollte jeder das wertvolle Gut „Leben“ auskosten – im Hier und Jetzt. „Das, was Menschen auf ihrem letzten Weg zu oft bereuen, ist das Leben, das sie sich nicht genommen haben, das, was sie aus ihrer Sicht versäumt haben“, berichtete Monika Müller aus ihrer Hospizarbeit.

„Im Lauf der letzten zwanzig Jahre gab es weitreichende Veränderungen in der Hospizarbeit“, berichtete Hospizleiterin Bernadette Meyer. „Anfänglich war es viel Pionierarbeit, die wir leisten mussten – kaum einer wusste, was ein Hospiz überhaupt war und für wen genau es gedacht war.“ Im Vergleich zu früher begleitet das Hospizteam mit hundertprozentiger Fachquote heute Patienten mit multi-morbiden Erkrankungen: Zog früher ein Tumorpatient ein, so sind heute viele unter den Bewohnern, die zugleich an einer oder mehreren weiteren Krankheiten leiden.

Im Schnitt werden aktuell pro Jahr 120 Bewohner aufgenommen mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von rund zwanzig Tagen. Zahlen müssen die Bewohner nichts. 90 Prozent werden bislang durch die Kranken- und Pflegekassen gedeckt, 10 Prozent durch den Caritasverband für die Stadt Essen als Träger (rund 100 000 Euro pro Jahr).

„An dieser Stelle möchten wir uns vor allem beim Förderverein ‚Cosmas und Damian‘ bedanken, der uns ideell wie finanziell immer wieder maßgeblich unterstützt, aber natürlich auch bei allen anderen Spendern“, so Dr. Hermans.