Altenessen. . 30 Bürger fanden sich zum ersten Runden Tisch in Altenessen ein, um ihre Hilfe für die Flüchtlinge anzubieten, die ab August in der Hülsenbruchstraße untergebracht werden.

Damit hatte Pfarrer Axel Rademacher nicht gerechnet, als er vor einigen Wochen zur Gründung eines Runden Tischs in Altenessen einlud. Am Dienstagabend musste er im Paul-Humburg-Gemeindehaus an der Hövelstraße noch viele weitere Tische und Stühle aufstellen, bis alle Interessenten einen Platz gefunden hatten. Am Ende waren es rund 30 Frauen und Männer, die ihre Unterstützung den Flüchtlinge anbieten möchten, die ab 3. August das Übergangswohnheim an der Hülsenbruchstraße beziehen werden.

Das Diakoniewerk betreut derzeit sechs städtische Flüchtlingsheime. „Nummer sieben wird ein besonderes Kind. Mit bis zu 200 Menschen wird es das größte Haus“, sagte Martin Bock von der Flüchtlingsberatung und beschrieb damit die Dimension der bevorstehenden Aufgabe – für seine Mitarbeiter, aber auch für die Anwohner.

Kleiderspenden nicht erwünscht

Aus der Nachbarschaft, sei es aus der Schlackenstraße, der Sponheuerstraße oder dem Wieselweg, aber auch aus Rüttenscheid oder „aus Essen!“, wie ein Teilnehmer betonte, waren sie gekommen, um sich zu informieren, welche Aufgaben sie übernehmen könnten. Auch SPD- und CDU-Politiker aus Rat- und Bezirksvertretung, Vertreter von Flüchtlings- und Integrationsrat, katholischer Gemeinden oder des türkischen Vereins „Ruhrdialog“ machen mit. „Die Runden Tische sind ein wesentlicher Baustein, um den sich alles dreht“, hob Thomas Römer vom Sozialamt hervor. Er ist für die Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnungen zuständig. Derzeit leben 360 Flüchtlinge in Wohnungen. Speziell Syrer können darauf hoffen, nicht allzu lange in Übergangswohnheimen bleiben zu müssen.

Ihnen wie allen anderen Asylsuchenden soll der Start im neuen, fremden Land erleichtert werden. „Sie müssen zum Beispiel selbst für sich kochen und daher auch einkaufen gehen. Da können wir sie auf die praktischen Dinge hinweisen, etwa dass die billigeren Waren im Supermarkt unten im Regal liegen“, schlug Pfarrer Christoph Ecker vor.

Andere könnten sich mit den Familien einen Besuch in der Gruga vorstellen.

Geldspenden sind erwünscht, Kleiderspenden vorerst aber nicht. Dafür würden die Kleiderkammern des Kreuzer und der Matthäuskirche genutzt.

Am Ende dieses ersten Informationsabends konnte sich jeder in Themenlisten eintragen. Sie reichen von Spielangeboten über Lesepatenschaften, gemeinsames Kaffeetrinken, Deutschkurse, kreative Angebote bis hin zum Sport, Begleitung zu den Ämtern und auch Einführung in den ÖPNV – die vielleicht schwierigste Aufgabe . . .