Essen-Altendorf. . Der Ehrenzeller Platz wurde für 1,59 Millionen Euro umgebaut – doch der Aufschwung bleibt aus. Der Platz wird selten genutzt, Stadt aber ist zuversichtlich.
Neulich. Ein Mittwoch, etwa 11 Uhr: Vier Marktstände verlieren sich auf dem Ehrenzeller Platz. Kleidung, Backwaren, Käse sowie Fleisch und Wurst. Obst aber oder Gemüse? Fehlanzeige.
Vereinzelte Altendorfer kommen und besorgen ein paar Dinge. „Es ist traurig, dass es hier nicht mal einen Gemüsestand gibt. Früher war hier doch viel mehr los“, beklagt sich etwa Anwohnerin Helma Zeitz (75): Der Gemüsestand würde nicht lohnen. Einfach zu wenig Nachfrage. Und auf dem Markt samstags sei auch nur unwesentlich mehr los. „Ein wenig Aufschwung gibt es ja, das Bistro ist sehr schön, für die Kinder gibt es die Kletterwand, aber es müsste noch sauberer werden“, sagt Zeitz.
Der Ansicht ist auch Hanna Becker. Die 72-Jährige besucht ebenfalls regelmäßig den Markt. „Der Platz muss einfach mehr gepflegt werden für und von den Bürgern. Man geht damit nicht gut um.“
Optisch findet sie den Ort seit den Umbaumaßnahmen zwar viel schöner als früher, trotzdem sei die Fläche leer. Außerdem nutze sie nur den Markt. Alleine würde sie ihre Zeit nicht auf dem Ehrenzeller Platz verbringen. „Ich komme höchstens mal mit meinen Enkeln, um mit ihnen Fußball zu spielen.“
Kein belebter Stadtkern
Auch um das Bistro herum lassen sich nur wenige Menschen blicken. An richtig schönen Tagen ist es dort zwar voll und die Kinder spielen, ein belebter Stadtkern jedoch sieht anders aus. Die Kletterwand wird zwar genutzt, aber eher als Fußballtor. Eisenstangen hätten da wohl auch gereicht, meint einer, der über den Markt schlendert. Immerhin: Gisela Felmede findet gut, dass wenigstens Kinder den Platz nutzen. „Dann ist hier etwas Leben, das ist doch schön“, sagt die 67-Jährige. Jeden Tag geht sie mit ihrem Hund eine Runde Gassi und trinkt im Bistro einen Kaffee.
Aufenthaltsqualität hat der Platz also schon. Gerade auch in Verbindung mit dem Altendorfer Grünzug. „Wir wollten, dass die Menschen sich auf dem Ehrenzeller Platz begegnen, Kinder dort spielen können und man sich aufhalten kann. Ich denke, das ist uns auch gelungen“, so Stefan Schwarz, Leiter des Amts für Stadterneuerung. Die Altendorfer sind da aber zumindest geteilter Meinung.
Die Umbaumaßnahme war eingebettet in das Programm „Soziale Stadt“. 1,59 Millionen Euro hat der Umbau gekostet, Förderung aus Landes- und Bundesmitteln: 1,4 Millionen Euro
Das Ehrenzeller Bistro wird von der neuen Arbeit Essen betreut, so gibt es dort auch eine Ausbildungsmaßnahme. Das Bistro bietet neben Kaffee, Kuchen und kleinen Speisen das „Ehrenzeller Stückchen“ an. Geöffnet ist das Bistro von montags bis samstags zwischen 10 und 18 Uhr. An den Markttagen öffnet es bereits um 8 Uhr. Der Markt findet immer mittwochs und samstags von 8 bis 13 Uhr statt.