Altendorf. . Der Niederfeldsee in Altendorf bietet nicht nur Bewohnern des Uferviertels Erholung, auch Familien verbringen dort ihre Freizeit.

Peter Pott (61) sitzt auf seinem Balkon. Er wohnt im Uferviertel. Direkt am Niederfeldsee. Die Aussicht ist schön, er sieht spielende Kinder, Radfahrer und Familien. Es ist ruhig. Ein bisschen künstlich wirkt hier alles. „Ich hätte nie gedacht, dass Altendorf so schön ist. Früher habe ich in Rüttenscheid gewohnt. Die Helenen­straße haben wir in Rekordtempo hinter uns gelassen – schnell raus wollten wir aus diesem Teil Essens.“ Nun wohnt der 61-Jährige in diesem Stadtteil. Früher hätte er das nicht gedacht. „Altendorf ist im Wandel. Es hat sich hier einiges verändert.“

Besonders am Niederfeldsee. Durch die Kooperation von Stadt, RVR und Allbau ist hier eine kleine Oase nur 500 Meter von der Altendorfer Straße entfernt entstanden. Mit der Aushebung des Niederfeldsees setzte der Allbau 62 Neubauwohnungen an den See – das Uferviertel entstand. Optisch wirkt die Neubausiedlung wie eine Insel – so gar nicht wie Altendorf. Zu neu, zu ordentlich wirkt es hier, gerade im Gegensatz zu der nur wenige Meter entfernten Altendorfer Straße. „Aber am Ufer vermischen sich die Menschen. Leute von der Altendorfer Straße und Mieter des Viertels. Und ganz viele Schüler laufen herum“, sagt Anwohnerin Christa Sittartz (67). Anfangs war es ihr abends ein wenig zu laut – zu viele Jugendliche hätten sich am See getroffen – doch das sei besser geworden. Obwohl sich in lauen Sommernächten dort Paare vergnügen würden, schiebt sie hinterher.

Einige Berührungsängste bleiben

Familien- und Krankenpflege

Die Familien- und Krankenpflege (FUK) Essen hat ihre Büro- und Tagespflegeräume in das Uferviertel verlegt, da die Räume barrierearm sind und einen Außenbereich haben.

„Für einige Mieter sind wir bestimmt ein Grund, dass sie hier eingezogen sind“, erklärt Geschäftsführer Dirk Brieskorn. Zwei Anwohner nehmen die Tagespflege der FUK bereits in Anspruch. „Sie wissen halt, dass wir vor Ort sind und fühlen sich so sicherer.“

Außerdem betreut das Büro die Gemeinschaftsräume im Haus. Hier treffen sich die Nachbarn, die rund um den Niederfeldsee wohnen, um zu klönen – aber auch Geburtstage können hier gefeiert werden.

Christa Sittartz genießt den direkten Seeblick von ihrem Balkon: „Das war der Grund für mich, hier einzuziehen. Kinder spielen, es ist immer Leben dort unten am Ufer.“ Auch an die Zukunft hat sie gedacht: „Die Familien- und Krankenpflege hat hier im Haus Räume und betreut einige der Mieter. Wenn ich irgendwann nicht mehr kann, weiß ich, wer mich betreuen könnte.“ Außerdem seien alle Räume barrierearm. Ein Grund, warum die Altersstruktur in den Häusern am Ufer bei 65 plus liegt. Wegen der guten Nachbarschaft unternehmen die Mieter viel. „Wir waren auch mal auf der Altendorfer Straße, um dort zu essen“, sagt Sittartz. Und auch Peter Pott hat sich in seinem neuem Stadtteil gut eingelebt. „Ich liebe die Altendorfer Straße im Sommer. Das hat ein ganz besonderes Flair. Außerdem erkunde ich die Gegend viel mit meinem Fahrrad.“ Einige Berührungsängste gibt es aber doch noch: „Abends würde ich hier nicht unbedingt allein rausgehen“, sagen die Mieter einhellig.

Für den Allbau ist es wichtig, dass sich die Menschen im Uferviertel verstehen. „Wir legen viel Wert auf eine gute Nachbarschaft – nicht nur in unseren Wohnungen, sondern im ganzen Stadtteil“, sagt Bereichsleiter Christian Knibbe. Daher soll in einem der Häuser jetzt ein kleines Café entstehen. „So können wir noch mehr Leute zum Verweilen einladen. Auch Altendorfer, die nicht im Uferviertel wohnen.“ Das würde den Stadtteil näher zusammenbringen und ein Stückchen lebenswerter machen.

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