Altendorf. . Am Niederfeldsee fand der 5. Allbau-Lauf statt. Vereine fürchten kommerzielle Konkurrenz.

Laufveranstaltungen liegen im Trend. Da bildet auch der Allbaulauf um den Niederfeldsee, der am Samstag zum fünften Mal ausgetragen wurde, keine Ausnahme. Mehr als 400 Starter bezwangen im Laufe des Tages die Strecken über 5 oder 10 Kilometer.

Organisator und Ausrichter des Laufs ist der Verein „Team Essen 99“. Vorsitzender Ernst-Peter Berghaus: „Ursprünglich war die Idee, die Gegend um den Niederfeldsee zu beleben, der vor kurzem ja noch mehr Baustelle als alles andere war.“ Ein wichtiges Anliegen auch für den Wohnungsanbieter Allbau, der große Teile der Siedlung um den See errichtete. Hans-Peter Berghaus: „Dieses Mal werden wir mit den Startgebühren sechs Bäume um den See herum pflanzen. Denn durch Sturm ,Ela‘ wurde auch hier der Baumbestand schwer beschädigt.“

Auch die Fußballer des FC Kray absolvierten die Strecke. Präsident Günther Oberholz: „Wir finden, dass wir uns als lokaler Verein auch sozialen und gesellschaftlichen Aufgaben stellen müssen. Hier dabei zu sein, passt nicht nur gut in die Saisonvorbereitung, die Jungs haben auch Spaß, sich hier zu präsentieren.“

Mit dieser Ansicht ist er nicht allein. Das Konzept Laufen für den guten Zweck kommt an. Ausrichter Berghaus freut sich als Sportler zwar über die Popularität von Läufen, allerdings begutachtet er diese Entwicklung auch kritisch. „Natürlich springen da ganz schnell gewerbliche Veranstalter auf den Zug auf.“ Seine Befürchtung: Die großen Ereignisse wie z. B. der Firmenlauf, stehlen dem Allbaulauf die Schau: „Natürlich haben wir einen Publikumsverlust. Der Firmenlauf hat einen viel größeren Zulauf als wir, aber zu welchem Preis? Da geht es doch gar nicht mehr um einen guten Zweck, um den Sport möglicherweise zum Teil auch nicht.“ In besonderem Maß zweifelt er an der Ausrichtungsweise der Läufe: „Das ist doch alles kommerzialisiert. Der Firmenlauf lässt sich Startgebühren in Höhe von 20 Euro bezahlen, aber man sollte dort einmal nachfragen, wo das Geld hingelangt.“ Zu einem guten Zweck sicher nicht, meint Berghaus. „Es geht darum, möglichst viel Geld zu kassieren, und sich das in die eigene Tasche zu stecken.“

Hans-Peter Berghaus prognostiziert: „Wenn die Entwicklung fortschreitet, müssen wir als Vereine dicht machen.“