Borbeck. . Ein Jahr nach „Ela“ geht es mit der Aufforstung im Schlosspark Borbeck voran. Davon konnte sich auch Staatssekretär Horst Becker überzeugen.
Der Orkan „Ela“ hatte an Pfingsten 2014 im Schlosspark Borbeck heftig gewütet und eine Stätte der Zerstörung hinterlassen. Ein gutes Jahr später wächst sichtbar wieder etwas heran. Davon machte sich Horst Becker, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, gestern ein Bild.
Geschätzt 60 Mio Euro Schaden habe der Orkan in Essen verursacht, erklärte Oberbürgermeister Reinhard Paß , als er den Gast aus Düsseldorf an einer neu gepflanzten Eiche vor dem großen Tor des Schlossparks begrüßt. Beeindruckend sei die große Welle der Solidarität, die dann eingesetzt habe. „Ob die Menschen mit anpackten oder finanziell halfen.“ Das bürgerschaftliche Engagement in Essen lobte auch Horst Becker ausdrücklich. „Die Landesregierung hatte die Idee, die Summe, die Bürger zusammenbringen, zu verdoppeln“, sagte Horst Becker.
Das ließen sich der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein (BBVV) und der Förderverein Schlosspark Borbeck nicht zweimal sagen. BBVV-Vorsitzende Susanne Asche und Franz Josef Gründges vom Förderverein und ihre Mitstreiter rührten unermüdlich die Werbetrommel und sammelten. Landesmittel plus Spenden erbrachten zusammen über 100 000 Euro.
Bei einem halbstündigen Rundgang durch den Park mit Staatssekretär, Oberbürgermeister und Experten von Grün und Gruga erfuhren auch Susanne Asche und Franz Josef Gründges, was für den Schlosspark aus dem 17. Jahrhundert geplant ist. „Wenn man bedenkt, wie viel Jahre die Bäume brauchten, um so groß zu werden, wissen wir, wie viel Geduld wir aufbringen müssen“, sagte Gründges.
Die ersten Boten der Aufforstung sind aber nicht zu übersehen. Mehr als ein Dutzend Bäume sind gepflanzt. Die noch dünnen Stämme sind mit einer weißen Schutzschicht versehen. „Das hilft gegen Austrocknung. Bäume verdunsten Wasser über Blätter und Rinde. Dem wird so entgegengewirkt. Außerdem schützt sie vor Risse“, erklärt Ludger Niebaum, der Projektleiter von Grün und Gruga in Borbeck. Im Wald setzen die Experten auf heimische Bäume, an den Parkwegen sind es auch Exoten wie Nymphenbaum, Tulpenbaum oder Judasbaum, die später mit kleinen (Namens-)Schildchen versehen werden sollen. „Die Schäden durch Ela stellen sicherlich eine Zäsur dar, aber es nicht alles negativ“, erklärt Eckhard Spengler, Sprecher von Grün und Gruga. Das bedeutet auch, dass nicht jeder Baum eins-zu-eins an gleicher Stelle ersetzt wird. Es werden auch Räume frei gelassen. Die so entstehenden Blickachsen ermöglichen eine ganz neue Sicht auf die Parklandschaft.
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„Das verstehen die Leute auch. Entscheidend ist, dass etwas passiert. Sie freuen sich über jede sichtbare Veränderung“, sagt Susanne Asche. Am Donnerstag hat sich Staatssekretär Horst Becker ein Bild davon gemacht.
Die Borbecker können es jeden Tag.