Frohnhausen. . In Frohnhausen wächst etwas heran. Hobbygärtner haben einen Nachbarschaftsgarten angelegt. Sie verbinden Nachbarschaftspflege mit Gärtnern.
In Frohnhausen bekommt der Begriff „Urban Gardening“ – Gärtnern in der Stadt – derzeit eine neue Dimension: Mitten in einer der am dichtesten besiedelten Nachbarschaften mindestens in NRW hat eine kleine Gruppe Aktiver an der Diergardtstraße ihren Nachbarschaftsgarten geschaffen. Mitmachen ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.
„Bei uns steht der Nachbarschaftsgedanke im Vordergrund, der gärtnerische Aspekt an zweiter Stelle“, stellt Udo Seibert fest, während um ihn herum gerade eine ganze Truppe mit Schaufel, Hacke und Grabegabel emsig dabei ist, sich um den „zweitrangigen“ Aspekt zu kümmern – wobei der erstere natürlich über allem steht. Ein harter Kern von sieben Hobbygärtnern hat seit dem vergangenen Frühjahr Erstaunliches geleistet. , Eingeschlossen der sporadisch Aktiven kümmern sich rund 20 Frohnhauser um die Fläche.
Auf dem ehemalige Spielplatz an der Stadtteilgrenze Holsterhausen, direkt gegenüber der neuen Kita Phantasia des Arbeiter-Samariter-Bundes, wachsen munter Möhren, Blattsalat oder rote und gelbe Zwiebeln. Aus den Hochbeeten kann man die ersten Kräuter zupfen. Ein kleines Gewächshaus hat man bereits aufgestellt. „Derzeit legen wir einen Färbergarten an, mit Färberdisteln oder Roten Beete. Hier haben wir eine Zusammenarbeit mit der Kita vor“, so Udo Seibert.
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Dass die Idee so aufblüht vor Ort, hat er so sicher nicht vorausgesehen. Zusammen mit einigen anderen Mitgliedern der Bürgerinitiative Bärendelle wollte er eigentlich an der ehemaligen Schule einen Gemeinschaftsgarten anlegen. Da das Gelände verplant war, fast zeitgleich aber Grün und Gruga stadtweit um die 45 Spielplätze schloss, bemühten er und seine Mitstreiter sich um die Diergardtstraße. Und da die Idee der Gemeinschaftsgärten derzeit beim städtischen Betrieb auf fruchtbaren Boden fällt, gab es schnell grünes Licht.
„Ich habe dann um die 100 Nachbarschaftsbriefe geschrieben“, berichtet Seibert. Die Resonanz sei bislang nicht schlecht, aber definitiv ausbaufähig. „Hier kann jeder mitgärtnern, auch wenn gerade sonst niemand hier ist. Nur bitte mit einem kleinen Schild die Pflanze vermerken, damit sie nicht versehentlich herausgerissen wird“, sagt Seibert allen Interessenten. Auch „wildes Pflücken“ sei erlaubt. Eines aber kann man bei den Nachbarschaftsgärten nicht bekommen. Udo Seibert: „Es gibt keine eigenen Parzellen, dies ist kein Kleingarten. Wir säen, hegen, pflegen und ernten gemeinsam.“