Essen-Altendorf. . Auf der Altendorfer Straße in Höhe des Citycenters Altendorf wird gebaut. Die Evag musste deshalb eine Haltestelle aufheben. Nicht jeder Fahrgast war informiert.
Als Fahrgast öffentlicher Verkehrsmittel ist man Überraschungen gewohnt. Doch mit dieser hatte Heinz-W. Hammer aus Altendorf nun wirklich nicht gerechnet: Als er am Montag nach Einkäufen mit der Straßenbahn ab Haltestelle Kronenberg stadtauswärts Richtung Borbeck/Frintrop fahren wollte, war die Haltestelle weg.
„Das Wartehäuschen war ebenso verschwunden wie die Sitzbank“, berichtet der Altendorfer. Nirgendwo habe er einen Hinweis gesehen, dass diese Haltestelle aufgehoben worden sei. Deshalb hoffte er, dass das Wartehäuschen lediglich grundrenoviert würde. Doch als die nächsten Straßenbahnen einfach durchfuhren, merkte er: „Mit dieser Vermutung liege ich falsch.“
Also machte er sich mit seinen Einkaufstaschen auf dem Weg zur nächsten Haltestelle auf der Altendorfer Straße/Ecke Helenenstraße. „Bei sommerlichen Temperaturen und Tiefkühlware im Gepäck ein echtes Vergnügen“, sagt er sarkastisch. Ein Straßenbahnfahrer teilte Heinz-W. Hammer schließlich mit, dass die Haltestelle „dauerhaft aufgehoben“ sei.
Leuchtschrift am Berliner Platz
Ganz richtig lag der Evag-Mitarbeiter mit seiner Auskunft nicht. Die Haltestelle Kronenberg in Fahrtrichtung Westen wird Ende des kommenden Jahres, so die heutige Planung, wieder in Betrieb genommen. Und zwar schöner und besser als bisher, wie Evag-Pressesprecher Olaf Frei mitteilt. „Derzeit finden an der Altendorfer Straße Vorarbeiten durch die Stadt statt. Wenn wir nach der Winterpause, also etwa ab Februar, zum Zuge kommen, bauen wir eine neue Haltestelle mit Mittelbahnsteig.“
Weil dort die Straßenbahnlinien 101, 103 und 105 halten, die gelegentlich mit zwei Fahrzeugen unterwegs sind, müsse der Bahnsteig 60 Meter lang werden. In der halbjährigen Bauzeit werden, so Olaf Frei, rund 4 Mio. Euro investiert.
Ein entsprechender Hinweis an der Haltestelle sei nicht möglich gewesen, so der Evag-Sprecher weiter: „Es ist ein abgesperrtes Baufeld. Deshalb ist keine Kommunikation vor Ort möglich.“
Dagegen informierte die Evag z. B. am Berliner Platz auf Leuchtschriften sowie auf ihrer Internetseite über das Kronenberg-Problem. „Wir haben es dort gelesen“, berichten Steffen Marmulla (29) und seine Lebensgefährtin Nadine Hendricks (40) aus Unterfrintrop. Deshalb trugen sie ihre Taschen geduldig, aber wenig begeistert vom Citycenter zur Helenenstraße: „Es ist schon ärgerlich, dass man rumlatschen muss zur Haltestelle. Aber wenn die Bahn ausfällt und die Evag gibt keinerlei Information, ist das noch ärgerlicher.“