Essen-Borbeck. . Der Archivar der St. Dionysius-Gemeinde in Essen-Borbeck lud zur Führung durch den fast vergessenen Luftschutzraum unter der Kirche ein. Das Gewölbe hätte keinen Schutz geboten.

Die beiden Schwestern hatten den ganzen Freitag über mit sich gerungen: Sollten sie der Einladung von Heinz Werner Kreul, dem Archivar der St. Dionysius-Gemeinde, folgen und an diesem 8. Mai, dem 70. Jahrestags des Kriegsendes, den Luftschutzraum der Pfarrkirche besichtigen? Hier hatten Hildegard Kohl (80) und Ursula Ardelmann (76), die als Mädchen noch Küper hießen, mit ihrer Mutter Schutz vor den Bombenangriffen gesucht. „,Lassen wir es noch einmal über uns ergehen?’ haben wir uns gefragt“, erzählt Ursula Ardelmann nachher. Die beiden rüstigen alten Damen nahmen jedoch ihren ganzen Mut zusammen und kehrten zurück in den hässlichen, moderigen Raum unter dem Kirchplatz.

Bunker unter Pfarrkirche in Borbeck

Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka © FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka © FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka © FUNKE Foto Services
Dieser Schriftzug hat über sieben Jahrzehnte überstanden. Foto: Sebastian Konopka
Dieser Schriftzug hat über sieben Jahrzehnte überstanden. Foto: Sebastian Konopka © FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka © FUNKE Foto Services
Heinz Werner Kreul konnte fast 40 Bürger zur Führung begrüßen. Foto: Sebastian Konopka
Heinz Werner Kreul konnte fast 40 Bürger zur Führung begrüßen. Foto: Sebastian Konopka © FUNKE Foto Services
Heinz Werner Kreul konnte fast 40 Bürger zur Führung begrüßen. Foto: Sebastian Konopka
Heinz Werner Kreul konnte fast 40 Bürger zur Führung begrüßen. Foto: Sebastian Konopka © FUNKE Foto Services
Heinz Werner Kreul konnte fast 40 Bürger zur Führung begrüßen. Foto: Sebastian Konopka
Heinz Werner Kreul konnte fast 40 Bürger zur Führung begrüßen. Foto: Sebastian Konopka © FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Eine Gruppe Besucher besichtigt am 8. Mai 2015 den ehemaligen Luftschutzraum unter der St. Dionysuskirche in Essen Borbeck.Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
Im Luftschutzraum unter der Kirche hatten Hildegard Kohl und Ursula Ardelmann als Kinder mit ihrer Mutter Schutz vor den Angriffen gesucht. Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Im Luftschutzraum unter der Kirche hatten Hildegard Kohl und Ursula Ardelmann als Kinder mit ihrer Mutter Schutz vor den Angriffen gesucht. Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
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Heinz Werner Kreul (70) beschäftigt sich intensiv mit der Borbecker Heimatgeschichte. Fast 40 Borbecker waren der Einladung zur Bunkerbesichtigung gefolgt. „Ich habe das absichtlich so angekündigt, denn wenn ich nur von einem ,Luftschutzraum’ gesprochen hätte, wäre keiner gekommen“, entschuldigte er sich zu Beginn der Führung.

Essen in Trümmern

Für ihre These, die
Für ihre These, die "Trümmerfrau" sei in Westdeutschland ein "Mythos", erntet Historikern Leonie Treber im Februar 2015 viel Kritik von Essener Zeitzeugen. Auch historische Fotos zeigen, dass die "Trümmerfrau" weit mehr als eiN Mythos ist. Dieses Foto etwa schickte uns der heutige Propst Klaus Pahlen. Es zeigt Frauen und Männer in den Ruinen der Lutherische am Moltkeplatz, die beim letzten Großangriff auf Essen am 11. März 1945 zerstört und mit tatkräftiger Hilfe vieler Gemeindemitglieder 1947 wieder aufgebaut wurde.
Und es gab sie doch, auch in Essen: Frauen
Und es gab sie doch, auch in Essen: Frauen "putzen" 1946 mit Hämmern in der Innenstadt Trümmersteine, die dann für den Wiederaufbau verwendet wurden - hinter der Gruppe ist das aufgeschichtete Material erkennbar. Für den bekannten Fotografen Willy van Heekern gab es trotz der schweren Arbeit ein Lächeln. © Fotoarchiv Ruhrmuseum
Frauen bei Transportarbeiten 1943 in der bereits schwer zerstörten Essener Innenstadt. Ebenfalls ein Bild des Pressefotografen Willy van Heekern.
Frauen bei Transportarbeiten 1943 in der bereits schwer zerstörten Essener Innenstadt. Ebenfalls ein Bild des Pressefotografen Willy van Heekern. © Fotoarchiv Ruhrmuseum
Die Debatte um die Trümmerfrauen bringt neben Augenzeugenberichten immer mehr Foto-Dokumente zum Vorschein: Hier Frauen 1949 bei typischen Trümmerarbeiten an der zerstörten Apostelkirche in Frohnhausen.
Die Debatte um die Trümmerfrauen bringt neben Augenzeugenberichten immer mehr Foto-Dokumente zum Vorschein: Hier Frauen 1949 bei typischen Trümmerarbeiten an der zerstörten Apostelkirche in Frohnhausen. © Kirchenarchiv
Die Debatte um die Trümmerfrauen bringt neben Augenzeugenberichten immer mehr Foto-Dokumente zum Vorschein: Hier Frauen 1949 bei typischen Trümmerarbeiten an der zerstörten Apostelkirche in Frohnhausen.
Die Debatte um die Trümmerfrauen bringt neben Augenzeugenberichten immer mehr Foto-Dokumente zum Vorschein: Hier Frauen 1949 bei typischen Trümmerarbeiten an der zerstörten Apostelkirche in Frohnhausen. © Kirchenarchiv
Holsterhausen bei Kriegsende: Ganz rechts ist die Kirche Maria Empfängnis, links davor verläuft die Gemarkenstaße.
Holsterhausen bei Kriegsende: Ganz rechts ist die Kirche Maria Empfängnis, links davor verläuft die Gemarkenstaße. © Fotoarchiv Ruhr Museum / Bestand Stadtbildstelle Essen
In Essen wurden 64.000 Vorkriegswohnungen komplett zerstört, 36.000 schwer beschädigt.
In Essen wurden 64.000 Vorkriegswohnungen komplett zerstört, 36.000 schwer beschädigt. © Fotoarchiv Ruhr Museum / Bestand Stadtbildstelle Essen
Ein Bild von den zerstörten Krupp-Werken im Mai 1945, aufgenommen aus einem US-Flugzeug.
Ein Bild von den zerstörten Krupp-Werken im Mai 1945, aufgenommen aus einem US-Flugzeug. © Bundesarchiv
Die zerbombte Innenstadt in der Umgebung der Synagoge im Jahr 1945. Wie durch ein Wunder wurde die geschändete Synagoge kaum beschädigt.
Die zerbombte Innenstadt in der Umgebung der Synagoge im Jahr 1945. Wie durch ein Wunder wurde die geschändete Synagoge kaum beschädigt. © Fotoarchiv Ruhr Museum / Bestand Stadtbildstelle Essen
Der Bismarckplatz im Feuersturm 1943.
Der Bismarckplatz im Feuersturm 1943. © Fotoarchiv Ruhr Museum / Bestand Stadtbildstelle Essen
Ein Soldat der Alliierten sitzt 1945 auf den Stufen der zerstörten Marktkirche vor dem Denkmal von Alfred Krupp.
Ein Soldat der Alliierten sitzt 1945 auf den Stufen der zerstörten Marktkirche vor dem Denkmal von Alfred Krupp.
Völlig zerstörte Viehofer Straße in Richtung Hauptbahnhof.
Völlig zerstörte Viehofer Straße in Richtung Hauptbahnhof. © Willy van Heekern
Kochstelle an der Freiheit am 12. März 1945 mit der Ruine des Hauptbahnhofs im Hintergrund. Einen Tag zuvor hatte es den letzten Großangriff gegebene.
Kochstelle an der Freiheit am 12. März 1945 mit der Ruine des Hauptbahnhofs im Hintergrund. Einen Tag zuvor hatte es den letzten Großangriff gegebene. © Willy van Heekern
Der zerstörte Hauptbahnhof.
Der zerstörte Hauptbahnhof.
Der Pferdemarkt 1943: Brecklinghaus in der  Nordstadt. Repro: Kerstin Kokoska
Der Pferdemarkt 1943: Brecklinghaus in der Nordstadt. Repro: Kerstin Kokoska © privat
Der zerstörte Essener Dom. Die Aufnahme zeigt den Kreuzgang. Repro: Frank Vinken
Der zerstörte Essener Dom. Die Aufnahme zeigt den Kreuzgang. Repro: Frank Vinken
Die B.M.V.-Schule im Essener Stadtteil Holsterhausen: Der Turm vor, während und nach dem 2. Weltkrieg. Repor: Walter Bchholz
Die B.M.V.-Schule im Essener Stadtteil Holsterhausen: Der Turm vor, während und nach dem 2. Weltkrieg. Repor: Walter Bchholz © privat
Die zerstörte Marktkirche in der Essener Innenstadt am Vormittag des 6. März 1943. Aus dem Buch
Die zerstörte Marktkirche in der Essener Innenstadt am Vormittag des 6. März 1943. Aus dem Buch "Ruhrschlacht: Das Ruhrgebiet im Kriegsjahr 1943" von Ralf Blank (Klartext-Verlag). © Stadtarchiv Bochum
Die Ruine des Staatlichen Burggymnasiums nach der Bombennacht vom 3. auf den 4. April 1943.
Die Ruine des Staatlichen Burggymnasiums nach der Bombennacht vom 3. auf den 4. April 1943.
Das Bild zeigt die Essener Innenstadt rund um den  Viehofer Platz am Tag nach den Angriffen vom 5. März 1943. Repro: Alexandra Roth/WAZ FotoPool
Das Bild zeigt die Essener Innenstadt rund um den Viehofer Platz am Tag nach den Angriffen vom 5. März 1943. Repro: Alexandra Roth/WAZ FotoPool © Alfried Winnender
Das Bild zeigt die Essener Innenstadt rund um den  Viehofer Platz am Tag nach den Angriffen vom 5. März 1943.  Repro: Alexandra Roth/WAZ FotoPool
Das Bild zeigt die Essener Innenstadt rund um den Viehofer Platz am Tag nach den Angriffen vom 5. März 1943. Repro: Alexandra Roth/WAZ FotoPool © Alfried Winnender
Das Bild zeigt die Essener Innenstadt rund um den  Viehofer Platz am Tag nach den Angriffen vom 5. März 1943. Repro: Alexandra Roth/WAZ FotoPool
Das Bild zeigt die Essener Innenstadt rund um den Viehofer Platz am Tag nach den Angriffen vom 5. März 1943. Repro: Alexandra Roth/WAZ FotoPool © Alfried Winnender
Das Bild zeigt die Essener Innenstadt rund um den  Viehofer Platz am Tag nach den Angriffen vom 5. März 1943. Repro: Alexandra Roth/WAZ FotoPool
Das Bild zeigt die Essener Innenstadt rund um den Viehofer Platz am Tag nach den Angriffen vom 5. März 1943. Repro: Alexandra Roth/WAZ FotoPool © Alfried Winnender
Panorama des zerstörten Stadtkerns 1945. Rechts das Rathaus, der Kirchturm in der Bildmitte gehört zur Johanniskirche, der kleine links daneben zur Münsterkirche.
Panorama des zerstörten Stadtkerns 1945. Rechts das Rathaus, der Kirchturm in der Bildmitte gehört zur Johanniskirche, der kleine links daneben zur Münsterkirche. © Fotoarchiv Ruhr Museum / Bestand Stadtbildstelle Essen
Essen 1944: die Innenstadt von der Kuppel der Synagoge aus gesehen.
Essen 1944: die Innenstadt von der Kuppel der Synagoge aus gesehen. © Willy van Heekern
Die zerbombte Innenstadt um 1946.
Die zerbombte Innenstadt um 1946.
Erste Aufbauarbeiten am zerstörten Essener Polizeipräsidium.
Erste Aufbauarbeiten am zerstörten Essener Polizeipräsidium. © Polizei Essen
Die Gutenbergstraße nach dem Fliegerangriff am 11. März 1945.
Die Gutenbergstraße nach dem Fliegerangriff am 11. März 1945. © Fotoarchiv Ruhr Museum / Bestand Stadtbildstelle Essen
Der zerstörte Handelshof am Bahnhofsvorplatz im Februar 1947.
Der zerstörte Handelshof am Bahnhofsvorplatz im Februar 1947. © Fotoarchiv Ruhr Museum / Bestand Stadtbildstelle Essen
Steele nach der Bombardierung der Möhnetalsperre im Mai 1943.
Steele nach der Bombardierung der Möhnetalsperre im Mai 1943. © Fotoarchiv Ruhr Museum / Bestand Stadtbildstelle Essen
Hochwasser in der Bochumer Straße nach der Bombadierung der Möhnetalsperre im Mai 1943. Das Foto stammt aus dem Kalender
Hochwasser in der Bochumer Straße nach der Bombadierung der Möhnetalsperre im Mai 1943. Das Foto stammt aus dem Kalender "Alt-Steele (2011).
Essen-Kettwig im Mai 1943, nach der Bombardierung der Mönetalsperre. Repro: Reiner Worm
Essen-Kettwig im Mai 1943, nach der Bombardierung der Mönetalsperre. Repro: Reiner Worm © Museumsfreunde Kettwig
Kettwig im Mai 1943, nach der Bombardierung der Mönetalsperre. Foto: Museumsfreunde Kettwig
Kettwig im Mai 1943, nach der Bombardierung der Mönetalsperre. Foto: Museumsfreunde Kettwig © Museumsfreunde Kettwig
Der Rüttenscheider Hof vor seiner Zerstörung 1943. Repro: Walter Buchholz/WAZ FotoPool
Der Rüttenscheider Hof vor seiner Zerstörung 1943. Repro: Walter Buchholz/WAZ FotoPool © privat
Das Folkwang-Museum 1945.
Das Folkwang-Museum 1945.
Trümmerfrauen leisten Aufbauarbeit in Essen (ca. 1946).
Trümmerfrauen leisten Aufbauarbeit in Essen (ca. 1946). © Willy van Heekern
Das aus Gründen der Piloten-Verwirrung abgelassene Wasser des Baldeneysees verschaffte der „Scheppen“ in den ersten Jahren des Weltkriegs ein Trockendock.
Das aus Gründen der Piloten-Verwirrung abgelassene Wasser des Baldeneysees verschaffte der „Scheppen“ in den ersten Jahren des Weltkriegs ein Trockendock.
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Doch enttäuscht war niemand. Im Gegenteil. Die Chronik Luftschutzraums in unmittelbarer Nähe der mächtigen Kirche hat Karl Werner Kreul vom 7. September 1939 an aufgelistet. Damals wies der Polizeipräsident von Essen, Karl Gutenberger, Pastor Brokamp an, vorhandene Kellergewölbe als behelfsmäßige Luftschutzräume für die Kirchenbesucher zu erklären. Am Pfarrgarten wählte der Pastor einen einstöckigen Bau mit Betondecke aus. In ihm stellte die Gemeinde bisher die Gegenstände für ihre Prozessionen ab – jetzt sollte er die Menschen vor Bomben und Gasangriffen schützen.

Bunkeranlage unter Essener Villa

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    Heinz Werner Kreul wundert sich über den Zeitpunkt der Anweisung. „1939/40 gab es noch gar keine Luftangriffe. Aber wahrscheinlich hatten die Nazis Köttel in der Hose“, feixte er.

    Über 400 Personen hätten in den hintereinander liegenden Räumen Platz finden können. Von Schutz hätte aber nicht die Rede sein können: „Auf dem Dach lag nur eine 50 Zentimeter dicke Erdschicht. Wäre da eine Bombe drauf gefallen – es wäre keiner wiedergekommen.“ So war es wohl unglaubliches Glück, dass eine Luftmine und eine Bombe wohl die Kirche zerstörte, aber niemanden nebenan im Schutzraum tötete.

    Insgesamt kamen bei den Luftangriffen auf Borbeck 998 Menschen ums Leben. Die Schwestern Hildegard und Ursula wurden Mitte des Kriegs evakuiert. Doch die Atmosphäre im Luftschutzraum spüren sie noch wie heute. „Nach dem Angriff auf die Kirche war Totenstille. Da haben Leute gebeten, die sonst nie beten . . .“