Frohnhausen/Bedingrade. . Für das Karl-Schreiner-Haus sammelten Schüler und Lehrer 1500 Euro. Jetzt werden Spielgeräte angeschafft.

Holzhaus, Klettergerüst und Rutsche – darauf freuen sich die acht Kinder, die im Karl-Schreiner-Haus des Diakoniewerks an der Schloßstraße in Bedingrade wohnen. „Sie sind schon ganz aufgeregt“, berichtet Oliver Kleinert-Cordes, der Leiter des Hauses. Für die Aufregung sind Schüler des Heinz-Nixdorf-Berufskollegs (HNBK) und ein Lehrerteam maßgeblich verantwortlich: Sie haben 1500 Euro im Rahmen eines Weihnachtsspendenprojekts sowie ihrem Schullauf gesammelt.

Es ist inzwischen seit etwa drei Jahrzehnten Tradition am Heinz-Nixdorf-Berufskolleg an der Dahnstraße, sich für soziale Zwecke einzusetzen. „Unser Ansatz ist, dass sich die Jugendlichen für andere engagieren“, sagt Michael Haberland. Der Pfarrer verbindet in seinem Religionsunterricht ethische und technische Fragen. So reisten vor drei Jahren HNBK-Schüler aus seiner Klasse mit Laptops im Koffer sogar in den Süd-Sudan, um in diesem gebeutelten westafrikanischen Land ein IT-Netz aufzubauen und die modernen Anwendungsprogramme zu unterrichten.

Aktuell gestalten die Kollegschüler mit www.saferinternet-hnbk.de eine Homepage, die über Sicherheitsfragen im Netz, über Mobbing, Suchtgefahren sowie Abo- und Schuldenfallen informiert. Auch die Seite der alevitischen Gemeinde in Essen wird von den Heinz-Nixdorf-Schülern betreut. Michael Haberland: „Wir unterhalten uns über die sozialen Folgen des wirtschaftlichen Handelns.“

Dass in diesem Jahr das Karl-Schreiner-Haus in Bedingrade mit der Spende bedacht wird, habe nichts mit seiner Nähe zur evangelischen Einrichtung zu tun, versichert der protestantische Pastor. „Wir wollen doch nicht fürs eigene Büttel sammeln“, weist er jede Unterstellung zurück.

1150 Wohnplätze

Allerdings gebe es Schüler, die aus der eigenen Vergangenheit her das Karl-Schreiner-Haus kennen. In unterschiedlichen Wohnformen, Tagesgruppen und Schulprojekten werden dort derzeit knapp 100 Kinder und Jugendliche pädagogisch betreut und begleitet.

Unter dem Motto „Zusammen Leben gestalten“ hält das 1952 als Evangelisches Heimstättenwerk gegründete heutige Diakoniewerk Essen in mehr als 20 stationären Einrichtungen über 1150 Wohnplätze in der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenhilfe, der Wohnungslosen- und Gefährdetenhilfe sowie der Altenhilfe bereit.