Altenessen. . Die Kath. Pflegehilfe organisierte jetzt eine Rundfahrt für Senioren durch Altenessen. Die alten Menschen waren begeistert.
„Wie sieht es eigentlich heute auf der Schürenbachhalde aus?“ – „Ich würde mir mal gerne das Allee-Center anschauen!“ Solche Sätze hört Christian Gollan von der Katholischen Pflegehilfe häufig, wenn er seine Patienten in Altenessen besucht. „Oft handelt es sich ja um Menschen, die nicht bettlägrig sind, aber trotzdem kaum noch aus der eigenen Wohnung kommen, weil sie dazu auf fremde Hilfe angewiesen sind.“
Als Geschäftsführer Markus Kampling kürzlich einen Vortrag in der Kirchengemeinde St. Hedwig in Altenessen hielt, wurde auch über diese Fragen gesprochen. Kampling: „Spontan haben wir uns daran gemacht, eine kleine Stadtteilrundfahrt für diese Menschen zu organisieren!“ Schnell waren sechs Senioren gefunden, die bei dem Ausflug mitmachen wollten. Fachkundige Unterstützung erhielt Gollan durch Dieter Geeven, der als gut vernetzter Altenessener die Tour ausarbeitete. „Wir haben sogar die Genehmigung erhalten, mit dem Bus der Pflegehilfe auf die Schürenbachhalde zu fahren“, freute sich der historisch versierte Geeven.
„Nicht nur Kompressionsstrümpfe“
Christian Gollan, selbst schon lange in Altenessen tätig, war wie die Senioren verblüfft: „Da dachte ich, ich kenne mich in meinem Stadtteil aus – aber Dieter Geeven hat uns Ecken gezeigt, die ich noch nie gesehen habe und dazu auch noch die passenden Geschichten erzählt“, freute er sich nach der knapp anderthalbstündigen Tour. So zeigte er den Senioren die Standorte von vor Jahrzehnten abgerissenen Kirchen, führte sie zur „SPD-Hügel“ genannten Schürenbachhalde, von der wiederum eindrucksvoll der Umbau des Emscher-Flusssystems zu beobachten ist. Auch ein lange Zeit brach liegendes, heute aber mit Einfamilienhäusern bebautes Gelände an der Johanniskirchstraße überraschte die Teilnehmer der Rundfahrt.
Deshalb kam das anschließende Kaffeetrinken in St. Hedwig wie gerufen, bei dem die Beteiligten die frischen Eindrücke „sacken lassen“ und verarbeiten konnten. „Das muss unbedingt wiederholt werden“, meinte Waltraud Schlussnuss, die im Nachgang der Tour noch viele Erinnerungen aus ihrem Stadtteil zum Besten gab.
„Eine solche Tour ist ein erster Bestandteil unserer Quartiersarbeit, die wir nun stärker in den Blick nehmen wollen“, gab Markus Kampling das erhoffte Zeichen für eine Neuauflage. „Einmal mehr wird deutlich, dass zu einer guten Pflege mehr gehört als das Anziehen von Kompressionsstrümpfen und Verabreichen von Medizin. Ein solches Angebot ist ein Zeichen im Kampf gegen Vereinsamung im Alter. Da wollen wir uns noch stärker engagieren!“