Essener Süden/Westen. . Die Behelfseinrichtungen sorgen für Diskussion in der Bezirksvertretung III. Die ehemalige Markscheide-Schule in Altendorf ist aber wohl vom Tisch.

Die Gespräche hinter den Kulissen für eine neue Nutzung der ehemaligen Grundschule an der Altendorfer Markscheide können zunächst weiterlaufen, die Planungen für Mehrgenerationenwohnen und Kita an der Hatzper Straße in Haarzopf liegen jedoch für mindestens zwei Jahre auf Eis.

Die jüngste Entwicklung der Flüchtlingszahlen sorgt im Bezirk III für viel Diskussionsstoff. „Ich denke, dass mit den Prognosen der Bundesregierung die Markscheide kein Thema mehr sein wird. Das kann aber kein 100-prozentiges Versprechen sein, weil niemand weiß, wie viele Menschen tatsächlich kommen“, konnte Sozialamtsleiter Hartmut Peltz in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung (BV) III einem Reizthema ein wenig die Schärfe nehmen.

Nur wenige Tage zuvor hatte Sozialdezernent Peter Renzel die Grundschule, die vor fünf Jahren ausgelaufen war, zum großen Ärger vor Ort als mögliche Unterbringung wieder auf den Tisch gebracht. Da der Bund aber nur einen Tag später die Landesprognose wieder nach unten korrigierte, dürfen die Altendorfer wieder hoffen. Wie man hört, gebe es sogar das Interesse eines Investors, hier „etwas für die Jugend“, Studentenwohnungen und ähnliches zu verwirklichen.

„Unterbringung in Schulen ist menschenwürdiger als in Turnhallen und Zeltstätten“

Dass Peltz und Renzel aber das vorgesehene Ende der Behelfsunterkunft auf dem ehemaligen Grundschule-Gelände an der Hatzper Straße von Ende 2015 auf Ende 2017 verschieben, stößt vor Ort bitter auf. Mit neuen Aufteilungen in den alten Klassenzimmern sowie dem zweiten Container auf der Fläche, der wieder angemietet werden soll, wird die Zahl der untergebrachten Menschen auf 168 gesteigert. „Teilweise unzumutbar“ (Bernd Schlieper/EBB) oder „Menschenunwürdig“ (Udo Seibert/Die Linke u. Doris Eisenmenger/Grüne) nannten dies die Bezirksvertreter. Dem widersprach Peltz vehement: „Die Unterbringung in Schulen ist sicher nicht so, wie wir sie uns vorstellen. Aber menschenwürdiger und zumutbarer als in anderen Städten, die auf Turnhallen und Zeltstätten zurückgreifen.“

Die Politiker vor Ort wollen lieber die Planung für Kita und Co an der Hatzper Straße vorantreiben, ein Bebauungsplan-Entwurf liegt bereits vor. „Die Kita wird gebraucht, bitte so schnell wie möglich bauen“, stellte Rolf Liebeskind (CDU) fest. Da schritt die Grüne Doris Eisenmenger ein: „So lange dort Flüchtlinge sind, können wir uns nicht mit Bebauungsplänen beschäftigen.“