Karnap. . Die neue Karnaper Mitte mit Rewe und anderen läuft so gut, dass die Parkplätze nicht reichen. Um die 50 zusätzliche Abstellmöglichkeiten sollen helfen.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn die SPD in Karnap nun für den Ausbau eines Projektes trommelt, das in den vergangenen Jahren vom politischen Gegner vor Ort, dem Essener Bürgerbündnis (EBB), initiiert wurde – doch genau das ist der Fall: Die neue Mitte am Markt u.a. mit Rewe läuft so gut, dass die Parkplätze längst nicht reichen. Nun wollen die Sozialdemokraten den Markt zum Parken freigeben lassen.

„Wir sind in Karnap sehr gut angenommen worden. Es ist schon so, dass wir mehr Parkplätze gut gebrauchen können“, berichtet Akbar Hadafmand, Rewe-Marktmanager in Karnap. Insgesamt 66 Parkplätze sind vor dem Start der neuen Mitte Anfang Dezember 2014 geschaffen worden. „Das Minimum bei solchen Märkten“, erläutert der Karnaper Ratsherr Guido Reil (SPD). Sein Ortsvereinsvorsitzender Stephan Duda ergänzt: „Es gibt in Spitzenzeiten Rückstaus bis zur Karnaper Straße.“

Die Mitarbeiter von Rewe dürfen schon nicht mehr vor ihrem Markt parken. „Die meisten kommen aus der näheren Umgebung, nur um die fünf fahren mit dem Auto zur Arbeit“, berichtet Markt-Manager Hadafmand. Auch beim Betreiber in Dortmund – der Markt in Karnap wird noch von Rewe-Töchtern geführt, soll aber in private Hände gehen – ist die Situation in Karnap angekommen. „Uns war vorher bewusst, dass hier nur begrenzt Platz zur Verfügung steht. Es geht, wäre aber noch leichter, wenn im Umfeld Möglichkeiten zur Verbesserung geschaffen würden“, so Heinz-Bert Zander, Vorstandssprecher von Rewe in Dortmund.

„Wir stellen uns eine Lösung mit Parkscheibe oder Schranke vor“

Diese Möglichkeiten bestünden. Duda und Reil schätzen, dass man rund 50 Parkplätze auf der Fläche herausholen könne. „Wir stellen uns eine Lösung mit Parkscheibe oder Schranke vor, bei der man zwei Stunden umsonst stehen kann“, erläutert Duda. Nur zu den Marktzeiten, derzeit offiziell mittwochs und samstags von 8 bis 13 Uhr, müsse der Platz frei gehalten werden – zumindest teilweise, der Mittwochsmarkt fristet nur ein Schattendasein.

Die Zu- und Abfahrten wollen die Politiker über den Sigambrerweg leiten. Denn vor Ort sind die Verhältnisse eng und direkt neben dem Kauf-Komplex wurde in der alten Hauptschule eine Kita eröffnet. „Da sollen die Autos keinesfalls vorbeifahren“, ist sich Duda sicher. Schon jetzt hält er einen der Zugänge zum Kita-Eingang, der Weg liegt genau zwischen altem Schulgebäude und Einzelhandel, für unglücklich – Händler haben hier aus eigener Initiative einen Zaun gesetzt, um die Kinder vom jetzigen Parkplatz fernzuhalten. „Wir würden einen einzigen Kita-Zugang über die Timpestraße, also am anderen Ende des Marktes, vorschlagen“, so Duda.

Er und Reil hoffen auf grünes Licht vor der Sommerpause, eine Umsetzung nach den Ferien. Dass damit ein Dogma für die SPD fällt – sie hatte sich hier immer gegen das Markt-Parken gewehrt – ist dem noch recht frischen Ortsvereinsvorsitzenden egal. Duda: „Die Parkschwierigkeiten sind das Thema hier – die Karnaper wollen einfach auf dem Markt parken.“