Essen-Altenessen. . Am Palmbuschweg in Essen versperrte ein Feuer im Hausflur die Flucht einer 22-köpfigen Familie. Zum Glück war die Feuerwehr schnell am Einsatzort.
Glück im Unglück hatte die serbische Familie, die am Neujahrsabend beim Brand eines Wohnhauses am Palmbuschweg in Essen-Altenessen knapp einer Katastrophe entkommen war. Wie Axel Rademacher, Pfarrer der gegenüberliegenden evangelischen Kirchengemeinde, berichtet, waren sowohl ein Notarzt als auch Feuerwehr und Polizei in Minutenschnelle am Einsatzort, so dass die zehn Erwachsenen und zwölf Kinder per Drehleitern aus den Obergeschossen gerettet wurden, bevor sie schwere Verletzungen erlitten. So mussten lediglich zwei Personen mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Hausreihe am oberen Ende des Palmbuschwegs gehört einem Essener Busunternehmer. Im Gegensatz zur Umgebung machen sie einen ungepflegten Eindruck. Im Hof türmen sich Müll und Schutt, dazu eingerissene Mauern und verrottende Taubenschläge. Während der Hausbesitzer dazu keine Stellung beziehen wollte, sagt Pfarrer Axel Rademacher aus dem gegenüberliegenden Gemeindezentrum: „Ich könnte viel erzählen aus den 16 Jahren, die ich hier wohne. Früher waren es mal Problemhäuser, derzeit aber nicht.“
Der Pfarrer rief sofort die Feuerwehr
Im Oktober sei die Familie eingezogen. Der Großvater habe 30 Jahre lang in Hamburg gearbeitet und sei nun mit Kindern und Enkelkindern nach Altenessen gekommen.
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Als das Ehepaar Rademacher am Neujahrsabend nach Hause kam, standen die Bewohner des Hauses schon mit den Kindern auf den Armen an den oberen Fenstern und schrien „Feuer! Feuer!“ Der Pfarrer rief sofort die Feuerwehr. „Als ich noch den Hörer in der Hand hatte, kam schon zufällig ein Notarzt vorbei“, erinnert er sich. Durch die geöffnete Haustür sah er die Flammen am Ende des Flurs: „Die waren bestimmt zwei Meter hoch. Da wurde es mir mulmig.“
Kurz darauf traf die Feuerwehr ein. Während die Bewohner aus den oberen Geschossen geholt wurden, gingen zwei Atemschutztrupps mit zwei Rohren gegen die Flammen vor. Nachdem der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte, wurden der Treppenraum mit einem Überdrucklüfter belüftet und die Wohnungen auf Schadstoffe kontrolliert.
Das Ehepaar Rademacher und das Küster-Ehepaar versorgten die Familie im „Vogelnest“ mit heißen Getränken. „Die Kinder hatten nur Hemdchen und Schlappen an. Und die Eltern waren fürchterlich nervös und in Sorge, wie es weiter geht“, erzählt der Pfarrer.
Am späten Donnerstagabend konnte die Familie dann bei einer Tochter in der Rahmstraße über Nacht unterkommen. Am Freitag wurde ihr Wohnhaus von der Polizei wieder freigegeben.
Feuerwehr rettet 22 Menschen