Katernberg. . Über die Vermüllung eines Verbindungswegs vom Ottenkämperweg zum Markt ärgert sich Anwohner Eberhard Beier. Die Stadt will sich jetzt die Sache ansehen.
Die Katernberger wissen, dass ein Spaziergang durch ihren Stadtteil Spaß machen kann. Interessante Perspektiven bieten nicht nur die Zeche Zollverein, sondern z. B. auch der Marktplatz mit seinem „Bergmannsdom“. Doch keinen Spaß macht es, den Weg vom Ottenkämperweg hinüber zur Stadtbibliothek und Polizeiwache zu gehen, wie Eberhard Beier (63) zeigt. Er lebt seit seiner Geburt im Ort, aber jetzt ist ihm der Kragen geplatzt.
Ordentlich gepflegte Baumscheiben
Es ist das Grundstück des ehemaligen Straßen- und Tiefbauunternehmens Heinrich Baring. Seit fast einem Jahrzehnt sind die Firmenhallen bereits abgerissen. Seitdem gibt es einen asphaltierten Verbindungsweg vom Ottenkämperweg in den Ortskern. „Bis vor zwei Jahren wurde hier alles regelmäßig gepflegt“, erinnert sich Eberhard Beier. Doch dann habe sich etwas geändert, wie unschwer zu erkennen ist. Die Brennnesseln, Gestrüpp und andere Pflanzen stehen meterhoch, dazwischen liegen Schutt und meist gedankenlos weggeworfener Müll. „In diesem Jahr wurde einmal der Randbereich geschnitten, sonst nichts“, erzählt der ehemalige Versicherungsangestellte.
Wenige Meter weiter stößt der schmale Weg auf die Seniorenwohnungen am Ottenkampshof. Hier wird es grotesk. Die Baumscheiben auf der rechten Straßenseite sind ordentlich gepflegt, das Gras fast mit der Nagelschere geschnitten.
Doch nur wenige Meter entfernt auf der anderen Seite der rot gepflasterten Fahrbahn wuchert das Gras durch die Fugen, vermischt sich mit Glasscherben. „Das Wurzelwerk drückt die Steine nach oben und das Pflaster muss dann für viel Geld wieder repariert werden“, sagt Eberhard Beier, dem allmählich das Verständnis für das Nicht-Handeln der Stadt ausgeht: „Warum legen sie solch eine Straße an, wenn sie sich hinterher sowieso nicht darum kümmern?“
Knallrote Warnaufkleber
Diese Frage hatte er kürzlich schon bei einer Begehung mit Vertretern der Stadt gestellt. Das Bild habe sich seitdem nicht geändert. Eher im Gegenteil. Eberhard Beier: „Wo Müll ist, kommt noch mehr Müll hinzu.“
Doch es ist nicht so, dass die Verwaltung nicht reagiert habe. Schließlich hat sie an zwei Laternenmasten knallrote Warnaufkleber angebracht: „Vorsicht, hier wurden Ratten-Mäuseköder ausgelegt!“ Für den Katernberger war das eine logische Maßnahme, war doch just bei der Begehung eine Ratte über den Weg gelaufen.
Gestern teilte das Amt für Straßen und Verkehr der Stadt mit: „Wir fahren ‘raus und gucken es uns an.“
Eberhard Beier wird sich freuen.