Essen. Ein falscher Polizist hat bei einem Anruf in Essen-Borbeck Fehler gemacht. Ein 72-Jähriger spielte das Betrugsspiel mit. 16-Jähriger gefasst.

Nach einem Schockanruf eines falschen Polizisten in Essen-Borbeck hat die Polizei einen Geldabholer festnehmen können.

Wie die Behörde am Montag berichtete, hielt sich ein 72 Jahre alter Mülheimer am Freitag in der Wohnung seiner 94-jährigen Mutter in Borbeck auf. Als das Telefon klingelte, nahm er den Hörer ab. Am anderen Ende der Leitung meldete sich ein "Herr Müller von der Polizei". In der Annahme, mit dem Vater des Mülheimers zu sprechen, erzählte der vermeintliche Polizist ihm, dass seine Enkeltochter in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt worden sei. Sie
komme nur frei, wenn man eine Kaution von 75.000 Euro hinterlege.

Der 72-Jährige bemerkte sofort, dass es sich um einen versuchten Betrug handelte
und ging zum Schein auf die Forderungen des falschen Polizisten ein. Während der
Mülheimer weiter mit dem Betrüger telefonierte, alarmierte seine ebenfalls
anwesende Ehefrau die echte Polizei.

Die Ehefrau alarmierte die echte Polizei

Zivilbeamte nahmen schließlich persönlich Kontakt zu den Eheleuten auf und
bereiteten alles für eine mögliche Festnahme vor. Tatsächlich gelang es dem
Mülheimer, die Opferrolle so authentisch zu spielen, dass ein Abholer an dem
Haus klingelte, um die vermeintlichen Wertgegenstände und Bargeld
entgegenzunehmen.

Doch statt eines Beutels mit wertvollem Inhalt erwartete den 16-Jährigen ein Zivilbeamter, der ihn sofort festnahm. Die Kriminalpolizei prüft nun, ob der Jugendliche in weiteren Fällen als Abholer fungierte. Die Ermittlungen dauern an.

Die Polizei Essen lobt ausdrücklich das umsichtige Verhalten des Ehepaars, das der Polizei die Festnahme überhaupt erst ermöglichte.

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