Essen-Rüttenscheid. . Die Anlage ist seit Monaten gesperrt, weil Salzwasser dem Holzgestell stark zugesetzt hat. Kann eine aufwändige Sanierung das Bauwerk retten?
Gerade jetzt bei sommerlicher Hitze gehört das Gradierwerk im Grugapark zu den gern genutzten Orten. Das stetig an Reisigstangen herunterfließende Salzwasser sorgt für Kühlung, die Luft schmeckt ein wenig nach Nordsee, manche genießen auch einfach das beruhigende Geräusch des Plätscherns. Umso enttäuschender ist es für viele Parkbesucher, dass die Einrichtung nun seit vielen Wochen von einem Zaun umgeben und nicht zugänglich ist.
Und das wird auch noch sehr lange so bleiben. Denn nach Angaben von Gruga-Sprecher Eckhard Spengler ist das Gradierwerk – manche sagen auch „Saline“ – völlig marode und muss aufwändig saniert werden. Es ist nicht einmal sicher, ob es überhaupt erhalten bleiben kann. „Grundsätzlich ist das gewollt“, formuliert Spengler.
Ganztägige statische Untersuchung
„Zurzeit warten wir auf das Gutachten eines beauftragten Architektur-Büros aus Kassel, das auf Gradieranlagen spezialisiert ist“, so Spengler. Ein erster Ortstermin habe stattgefunden, in der kommenden Woche werde es eine ganztägige statische Untersuchung geben. Danach erwarte man eine Zustandsbeschreibung und die Kostenschätzung für die mögliche Sanierung.
Billig, soviel ist jetzt schon klar, wird das alles nicht. Die Überprüfung habe ergeben, „dass fast alle Holzbalken bruchgefährdet sind. Aus diesem Grund musste das Gradierwerk auch sofort gesperrt werden.“ Das äußerst aggressive Salz habe dem Gestell im Laufe der Jahre sehr stark zugesetzt.
Vor gerade zehn Jahren wurde das Gradierwerk im Grugapark eröffnet, möglich wurde die Investition damals durch eine größere Spende der Van-Eupen-Stiftung. Die Anlage kam genau zur rechten Zeit. Luftmessungen hatten ergeben, dass die Gruga Luftkurort-Qualität besitzt. Durch das Gradierwerk konnte man den Kur-Charakter des Parks betonen, denn solche Anlagen sind in vielen „echten“ Kurorten ein beliebter Treffpunkt. Mit Gründung der Grugatherme kam dann eine weitere Institution hinzu, die dem Slogan „Kur vor Ort“ Glaubwürdigkeit verlieh.
Enttäuschung bei vielen Besuchern
Kein Wunder also, dass sich in der Grugapark-Verwaltung die Post enttäuschter Gradierwerk-Liebhaber stapelt. „Nur leider können wir nichts dran ändern und müssen jetzt abwarten“, bedauert Spengler. Auf einen Zeitrahmen will sich der Sprecher nicht einlassen, doch wird es gewiss noch viele Monate dauern, bis wieder die ersten Spaziergänger um die Anlage herumwandern können.
Und wenn eine Sanierung gar keinen Sinn mehr hat und ein Neubau nötig wird, muss man wohl gar von Jahren ausgehen. Denn Geld ist das, was im Grugapark am wenigsten vorhanden ist.
>>> Saline ist Teil des Gesundheitspfades
Die Saline ist als Station 12 Teil des Gesundheitspfades im Grugapark. Dort wird ein spezielles Atemtraining empfohlen.
Geeignet ist der Gesundheitspfad für Menschen jeden Alters. An den jeweiligen Geräte-Stationen können Gruga-Besucher ihre Fertigkeiten wie Kraft, Koordination, Ausdauer und Gleichgewichtverbessern.
Unter anderem gibt es eine Kneipp-Oase, einen Niedrigseilparcours und einen Barfußpfad.