Essen. Bejubelt, viel besucht und von zeitloser Schönheit: Das Opernhaus wird 25 Jahre alt. Gefeiert wird mit Galaabend, Vortragsreihe und einer Plakatausstellung. Am 22. September lädt das Aalto aber erst einmal zum Tag der offenen Tür.
„Stolz auf 25 Jahre Aalto-Theater.“ So steht es jetzt weiß auf blau auf vielen Plakatflächen der Stadt. Essen feiert sein Opernhaus, das heute nicht nur eines der erfolgreichsten Musiktheater des Landes ist, sondern fraglos eines der schönsten. Alvar Aaltos zeitlos-modernes Meisterstück der „humanen Architektur“, das fast 30 Jahre auf seine Realisierung wartete, ist längst Wahrzeichen geworden und kulturelles Aushängeschild.
Das soll die gesamte nächste Spielzeit lang gefeiert werden: Mit einer Vortragsreihe „Silver Jubilee“, mit einer neuen Aalto-Filmdokumentation, mit dicker Festschrift und mit großem Galaabend.
Am 26. September, 25 Jahre nach dem „Meistersinger“-Auftakt, werden alte Weggefährten, Sänger, Regisseure, politische Prominenz und auch viele Essener Bürger zur Jubiläumsfeier erwartet (es gibt wieder Karten im freien Verkauf). Bundestagspräsident Prof. Norbert Lammert wird die Festrede halten. Tonangebend ist ansonsten, wie schon zur Eröffnung am 25. September 1988, Richard Wagner. Konzertante Ausschnitte aus der „Walküre“ stehen ebenso auf dem Programm wie Kostproben des Aalto-Balletts aus „Carmen“ und „Bolero“ und ein Auftritt des Aalto-Chores.
Die Philharmonie feiert im Sommer zehnjähriges Bestehen
Den Vortritt hat im Festjahr aber das Aalto-Publikum. Beim Tag der offenen Tür am 22. September kann man dem Jubilar schon mal bei der Arbeit zusehen: öffentliche Ballettproben und Kostümverkauf stehen ab 12 Uhr auf dem Programm. Dass das Abschlusskonzert des Tages in der gegenüberliegenden Philharmonie stattfindet, darf man programmatisch sehen: So schlägt der neue Doppel-Intendant Hein Mulders gleich den Bogen zu seiner zweiten Wirkungsstätte, der Philharmonie, die zum Ende der Spielzeit ebenfalls Jubiläum feiert – das Konzerthaus wird im Sommer 2014 zehn Jahre alt.
Das erste Amtsjahr von Hein Mulders und Generalmusikdirektor Tomáš Netopil soll aber nicht nur Festjahr sein. In der Spielzeit 2013/2014 geht es auch darum, die Kooperation der Theater und Philharmonie-Spielstätten zu intensivieren und Verbindungen zu anderen Essener Kulturinstitutionen zu suchen, wie dem Folkwang Museum. So zeigt das Deutsche Plakatmuseum ab dem 28. Februar 2014 „Theater für die Straße – Plakate für das Theater“. Die Ausstellung aus der mehr als 2000 Stücke umfassenden Theaterplakat-Sammlung wird nicht nur Erinnerungen an unvergessliche „Aufreger“ wie das damalige „Meistersinger-Plakat wachrufen. Die Tradition, renommierte Künstler wie Roland Topor oder Johannes Grützke für diese famose Art des Marketings zu gewinnen, würde Berger Bergmann. Geschäftsführer der Theater der Philharmonie, gerne wiederbeleben. Die Botschaft des Jubiläums-Jahres, sie passt indes in einen Satz: „Stolz auf 25 Jahre Aalto Theater.“