Das Borbecker Ensemble hat sich mit „Der Tod und das Mädchen“ ein verstörendes Drama vorgenommen. Zum Ausgleich gibt es einen Ausflug ins „Paradies“. Mitarbeiter einer Partnervermittlung kämpfen mit ungewöhnlichen Mitteln um ihren Job.

Eine Komödie in bester Screwball-Tradition und ein düster-verstörendes Drama: Mit den Premieren von zwei Stücken, wie sie gegensätzlicher kaum sein könnten, startet das Borbecker Theater Extra in die neue Saison.

Die schöne Lage der Bühne im Wirtschaftsgebäude am Schloss Borbeck hat auch Nachteile: So hat das Gebäude während der Sommerferien komplett geschlossen. „Wir kommen nicht zum Proben rein“, bedauert Ensemblemitglied Heinz Linnenbrink. Aber man habe schon Ersatz gefunden. In diesen sechs Wochen nutze man das Theater an der Niebuhrg in Oberhausen als Probebühne. „Zum Dank können wir dort einige Gastspiele geben“, freut sich Linnenbrink.

Zum Beispiel mit „Der Tod und das Mädchen“. Doch zunächst feiert die Neuinszenierung von Ariel Dorfmans Stück, das vor allem durch eine Verfilmung von Roman Polanski berühmt wurde, am 23. November Premiere im Theater Extra.

Das Stück handelt von einer Frau, die vor Jahren von Soldaten verschleppt, verhaftet und in der Haft gefoltert und vergewaltigt wurde. Als sie Jahre später versucht, ein bürgerliches Leben zu führen, bricht das erlittene Trauma erneut aus, als es eines Tages klingelt und ein Mann vor der Türe steht. Die Frau glaubt, einen ihrer früheren Peiniger wiederzuerkennen. „Ein packendes Stück, bei dem die Atmosphäre so dicht ist, dass man die Luft mit dem Messer schneiden kann“, schwärmt Regisseur Daniel Raifura von dem Kammerspiel, das auch am 30. November zu sehen sein wird.

Lustige Partnervermittlung

Leichterer Stoff wird da „Montags im Paradies“ sein, eine hundertprozentige Theater-Extra-Produktion über zwei Mitarbeiterinnen einer von der Schließung bedrohten Partnervermittlung. Das Duo greift zu ungewöhnlichen Mitteln, um ihren Job zu retten. „Ich sorge für den Wortwitz, Regisseur Ralf John bringt die Situationskomik hinein“, verspricht Autor Siegfried Rosenbaum. Zu sehen ist das Ergebnis am 12. Oktober und 7. Dezember.