Essen. In seiner neuen Show „Viva Las Vegas“ feiert das GOP das Eldorado des Entertainments und sorgt für einen Sommerknüller.
Ami-Schlitten vor der Tür, 20 Pompon schwingende Cheerleader im Foyer, Black Jack- und Roulettetische vor der Bar - das GOP hat einigen Aufwand betrieben, um seine Premiere von „Viva Las Vegas“ in Szene zu setzen. Da durften Bildschirm-Gesichter, wie das von Moderator Bernd Müller, Reporter Theo West, Polizist Torsten „Toto“ Heim oder „Alles was zählt“-Sternchen Marc Schöttner, nicht fehlen. Schließlich ließ man das größte Unterhaltungs- und Glücksspiel-Eldorado hochleben. Sogar GOP-Direktor Matthias Peiniger zeigte sich im Glitzerjackett.
„My Way“ legt er sogar als Rap hin
Für richtig tolles Las-Vegas-Flair auf der Bühne sorgte vor allem der sizilianische Tausendsassa Riccardo Mancini. Er hat alle großen Sänger und Entertainer drauf, die in Vegas Erfolge feierten: Den Elvis imitiert er besser als mancher Doppelgänger, den betrunkenen Dean Martin sowieso, und Frank Sinatras „My Way“ kriegt er selbst als Rap hin. Der Saal tobt, weil dieser Mann mit der sonoren Tonlage an sich schon eine Attraktion ist, aber auch in Kombination mit den Akrobaten eine mitreißende Stimmung schafft.
So kommt A. J. Silver, der einzige Amerikaner im Ensemble, als Cowboy mit seinen faszinierend schnellen Lasso-Tricks und wirbelnden Bola-Kugeln noch besser als ohnehin schon an - ebenso wie das russische Cowgirl Natalia Bakun, das unzählige Hula-Hoop-Reifen um ihre Hüften schwingen lässt. Ganz ohne Rasanz arbeitet die kleine, biegsame Anna Roudenko. Mit ihrer Kontorsionsdarbietung setzt sie die Grenzen von Gelenken und Sehnen anmutig außer Kraft.
Die Attraktionen fügen sich in der Regie von Ulrich Thon zu einer runden Sache: Der ukrainische Jongleur Vladik mit seiner Piraten-Optik präsentiert seine Nummern ungewöhnlich körperlich inspiriert. Dafür wurde er bereits beim zukunftsorientierten Festival Cirque de Demain ausgezeichnet. Sehr modern im Bond-Anzug agiert das Wiener Duo Night People mit einer Partnerakrobatik, die kraftvoll und zugleich ungeheuer leicht wirkt. Da guckt man gerne zweimal hin.
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Doch diese Unterhaltungsshow feiert auch den Retrostil. Schön altmodisch unterwegs sind Manuel Muerte und Silvana Busoni, beide aus deutschen Gefilden. Todbringend für Gummivögel und Fische und somit von absurdem Witz geprägt ist seine Zauberei, sie als seine Assistentin lächelt duldsam dazu. Das beherrscht Bauchredner Frank Rossi auf seine Weise. Mit seinen selbst erschaffenen Figuren aus Serviette und Socken lässt er im humorvollen Dialog leise Momente der Magie entstehen. Schon seit Jahren und immer wieder großartig. So gewinnt einer, der in der Las-Vegas-Show eigentlich eine kleinere Rolle spielt, die Herzen der Zuschauer und räumt beim Applaus richtig ab.