Beim Philharmonietag der Folkwang Musikschule ist für jeden Geschmack etwas dabei. 500 Teilnehmer bespielen das Konzerthaus in allen Sälen und Foyers

Einmal dort stehen, wo Cello-Ikone Mischa Maisky sonst den Bogen führt. Und die Atmosphäre spüren, die Weltstars von Nigel Kennedy bis Anne-Sophie Mutter ins Konzerthaus lockt. Für über 500 Schüler der Folkwang Musikschule wird die vage Vorstellung am kommenden Samstagm 20. April, Bühnenrealität. Zum zweiten Mal sorgt der „Philharmonietag“ für neue Töne an der Huyssenallee. Neben Mozart, Bach und Beethoven stehen an diesem Tag auch Abba, Adele und die Streichelstimme von Michael Bublé auf dem Programm, dazu gibt’s eine Komposition namens „Mettbrötchen“, vorgetragen von der schuleigenen Metalcore Band .

Von Kabarett bis Klavierkonzert

Das Angebot ist riesig reicht vom Akkordeon bis zur Violine, von der Blockflöte bis zum Keyboard, der Aufwand ist nicht minder gewaltig. Und dass Personal, mit dem solche besonderen Organisationsaufgaben sonst gestemmt werden konnten, durch die städtischen Kürzungsvorgaben inzwischen weggefallen ist, spürt nicht nur Fine Mallus, die neben ihrem Amt als Fachbereichsleiterin auch noch die Projektleitung übernommen hat. So eine Leistungsschau der Musikschule in die Philharmonie zu bringen, das heißt schließlich nicht nur, für 500 Schüler und 70 Lehrer maßgeschneiderte Zeitpläne, Bühnenplätze und Programme zu finden. Es heißt auch, Hunderte von Instrumenten und Technik vom frühen Samstagmorgen an von den Weststadthallen ins Konzerthaus zu transportieren und so in einen Klangraum zu verwandeln, in dem an vielen Stellen gleichzeitig Programm gemacht wird. Kabarett hier, Kompositionsworkshop dort, Händels Harfenkonzert im Alfried-Krupp-Saal, während im Foyer die Heavy Metal Band am Verstärker dreht. „Es geht mal ganz anders zu, ein bisschen lauter“, lächelt Merja Dworczak vom Künstlerischen Betriebsbüro der Philharmonie, die ihre Räume zum zweiten Mal mit Vergnügen in den Dienst der Zukunftsmusik stellt.

Die Mischung der Teilnehmer bildet dabei das gesamte Spektrum der Musikschule ab, vom Vorschul- bis zum Rentenalter, vom angehenden Musikstudenten bis zum Hobby-Sänger. „Wir leisten Breiten- wie Spitzenarbeit, all das gehört zum Essener Musikleben“, sagt Institutsleiter Christian de Witt. Gut möglich, dass am Samstag deshalb nicht nur das Publikum von Morgen samt Anhang in die Philharmonie strömt (beim Auftakt vor anderthalb Jahren wurden selbst an einem Donnerstag zu Spitzenzeiten 1500 Besucher gezählt), sondern auch der Maisky der Zukunft.