Essen. Der Maler ist mit seinen jüngsten arbeiten zum ersten Mal zu Gast in der Volkshochschule.

Fische haben es Henning Dahlhaus angetan. Natürlich nicht nur. Denn im Hauptberuf ist der 38-Jährige Theatermaler im Aalto-Theater. Dort wird zurzeit fieberhaft an den Bühnenbildern für die Neuproduktion von Verdis „La Traviata“ gearbeitet. Was Dahlhaus aber nun in seiner ersten Ausstellung in der neuen Galerie der VHS am Burgplatz zeigt, hat mit Auftragsarbeiten seines Arbeitgebers gar nichts zu tun. Die „Fische“, so auch der Titel der Ausstellung, die heute um 15 Uhr eröffnet wird, entstanden in den vergangenen zehn Jahren im Privatatelier des Bochumers.

Als er vor etwa 20 Jahren sich zuerst dem Thema Fisch näherte, wollte Henning Dahlhaus in eine andere, stille Welt abtauchen. Über die Unterwasserfotografie fand er, der sonst auch Porträts oder Landschaften nicht aus dem Blickwinkel verliert, zu diesen Tieren, die bei ihm mit der Zeit beinahe menschliche Züge annehmen. Sein erster „Fisch“ war ein Delfin. Makellos, beinahe fotorealistisch schwebt er durchs tiefblaue Wasser. Es folgt eine Hai. Zunächst realistisch-gefährlich, dann, in fast fröhlich grüner Umgebung eher wie eine freundliche Comic-Figur. Diese frühen Arbeiten wirken wie ein Entree zu den jüngeren Arbeiten - zum Teil Groß- oder extreme Hochformate. Öl- oder Acrylarbeiten auf Leinwand, die die riesige Wand der Neuen Galerie bevölkern. Dort zeigen Dahlhaus’ Fische dann ihr menschliches Gesicht. Als Solisten mit großen Augen, als erschreckt glotzende Schwärme oder als Grünlinge mit wulstig roten Lippen treten sie gleichsam in einen stummen Dialog mit dem Betrachter. Der hat - zumal abends als Draußenstehender - das Gefühl, als blickte er in ein riesiges Aquarium.

Zu sehen bis 4. Mai, mo-fr, 9 bis 22 Uhr.