Essen. Zwei gegensätzlich Ausstellungen eröffnen am Wochenende in der Galerie Klose und der VHS am Burgplatz.

Zeitgenössische figürliche Malerei bleibt Schwerpunkt für Peter und Monika Klose auch nach dem Umzug ihrer Galerie. Da passt der Maler Jannis Markopoulos gut ins Portfolio. Kurios: Die Galeristen und der in Berlin lebende Künstler mit griechischen Wurzeln kamen auf einer Kunstmesse in Korea zusammen. Nun zeigt Markopoulos seine zweite Soloschau bei Klose.

In seinen Bildern treffen Motive aus der Kunstgeschichte auf aktuelle Werbe- und Kinowelten und überbrücken so kurzerhand Zeiträume von mehreren Jahrhunderten. Der Maler kombiniert frech drauf los und verpasst dem Körper der Sängerin Madonna einen schönen Madonnenkopf des Renaissancemalers Raphael. Der französische Klassizist Ingres erhält das Haupt des Pop-Artisten Andy Warhol und der große Figurenmaler Lucian Freud, der im letzten Jahr verstarb, präsentiert ein Porträt der Schauspielerin Scarlett Johansson in ihrer Rolle als „Mädchen mit dem Perlenohrring“, das wiederum von einem Gemälde von Vermeer aus dem 17. Jahrhundert inspiriert wurde. „In meinen Bildern prallen Situationen aufeinander“, erklärt Jannis Markopoulos. Das Produkt führt zu absurden Verwicklungen, ist aber stets mit einem guten Schuss Ironie gewürzt. Wichtig ist, dass etwas Neues entsteht: ein noch nicht gesehenes Bild, das sein Werk zu einem Unikat macht.

Auch bei der begrifflichen Einordnung ist der 49-jährige Maler gern behilflich. „Konzeptioneller Realismus“, findet Jannis Markopolous, sei eine passende Bezeichnung für seine Kunst. Im Grunde gerät Markopoulos’ Kunst zu einer Gratwanderung zwischen Virtuellem und der Realität, Vergangenheit und Gegenwart, die sich aber immer wieder auch mit historischen Regeln wie dem Goldenen Schnitt auseinandersetzt.

Info: www-galerie-klose.de