„Für Elise“ nannte Ludwig van Beethoven seine bekannteste Klavierkomposition. Unter gleichem Titel zeigt arte am kommenden Sonntag eine Dokumentation über das weltweit am häufigsten gespielte Stück des Komponisten. Daran mitgewirkt haben auch fünf Essener Folkwang-Musikschüler.

Es gibt wohl keinen Klavierschüler, der dieses Stück noch nicht gespielt hat - oder spielen musste. An Beethovens „Für Elise“, dessen Refrain selbst der musikalische Laie sofort erkennt, scheiden sich die Geister. Ist es ein Meisterwerk oder nur eine Fingerübung? Hat Beethoven es tatsächlich für eine ihm bekannte „Elise“ geschrieben? Und warum fasziniert die wohl bekannteste Klavierkomposition Ludwig van Beethovens auch heute noch Musiker aller Altersklassen?

Genau diesen Fragen geht die Dokumentation „Für Elise - Beethovens Bestseller“ nach, die am kommenden Sonntag, 29. Januar, um 16.25 Uhr im arte-Fernsehen läuft. Mit Milo Tieu, Anne Gulbins, Ahmet Özbakir, Sarah-Li und Anna-Li Hanneforth haben fünf Essener Klavierschüler der Folkwang-Musikschule dem Filmteam geholfen, der geheimnisvollen „Elise“ auf die Spur zu kommen. Die achtjährige Milo ist die jüngste Schülerin von Lehrer Hans-Günther Weber, die vor den Kameras in die Tasten gegriffen hat. „Ich finde das einfach schön“, begründet die kleine Nachwuchspianistin ihre Vorliebe für das kurze Klavierstück. Ihre Füße reichen kaum auf den Boden, wenn Milo auf dem Hocker vor dem Flügel sitzt und um an die Pedale zu kommen, braucht sie ein spezielles Gerüst. Dennoch spielt die Grundschülerin völlig souverän; in dem kindlichen Gesicht zeichnet sich eine Mischung aus höchster Konzentration und purer Spielfreude ab. „Für Milo war es schon eine Herausforderung, dieses Stück zu lernen, gerade das Pedalspiel ist neu“, erzählt Hans-Günther Weber. Anna-Li Hanneforth spielt bereits seit acht Jahren Klavier und natürlich kam ihr dabei auch schon „Für Elise“ unter die Finger. Die Noten seien gar nicht so schwierig, meint die 15-Jährige. „Aber man spielt ein Stück ja nur so schön, wie man kann.“ Die Burggymnasiastin drückt das aus, was die Macher des Films und auch Musiklehrer Weber beim Blick auf „Für Elise“ fasziniert. „Bei dieser Komposition Beethovens kommt es ganz stark darauf an, wie man sie präsentiert“, weiß Hans-Günther Weber, dass in dem Stück weitaus mehr stecken kann als eine bloße Fleißübung für Klavierschüler.

Auch Ahmet Özbakir empfindet „Für Elise“ nicht als lästige Standard-Übung. „Ich habe mir die Noten selber gesucht und es dann einfach mal ausprobiert“, erzählt der Zehnjährige. Für die arte-Filmproduktion versuchten sich die jungen Pianisten auch mehrhändig an Beethovens Klassiker. Dass ihnen beim Spiel auf den Tasten eine Kamera über die Schulter schaute, störte sie nicht. „Daran habe ich gar nicht gedacht, nur an das Stück“, erzählt die elfjährige Sarah-Li Hanneforth. Aufgeregt seien sie nicht gewesen, stimmen ihr die anderen zu. Auf den fertigen Film sind sie natürlich mächtig gespannt. Am Sonntag werden sie alle vor dem Fernseher sitzen, wenn sie neben weltbekannten Pianisten wie Alice Sara Ott und dem Brendelschüler Kit Armstrong dem Fernsehpublikum erklären, was „Für Elise“ zu einem so besonderen Werk macht.