Ein raffiniertes Spiel – und das in gleich mehrerlei Hinsicht: Ira Levin schuf mit seiner „Todesfalle“ den größten Erfolg, den der Broadway je gesehen hat. Die Inszenierung, die jetzt im Theater im Rathaus ihre Premiere fand, ließ ahnen warum. Nicht nur, dass der Krimi mit zahlreichen cleveren Wendungen zu überraschen weiß, das Stück funktioniert auch als tiefschwarze Komödie, die das Krimigenre selbst ironisiert.

Ein raffiniertes Spiel – und das in gleich mehrerlei Hinsicht: Ira Levin schuf mit seiner „Todesfalle“ den größten Erfolg, den der Broadway je gesehen hat. Die Inszenierung, die jetzt im Theater im Rathaus ihre Premiere fand, ließ ahnen warum. Nicht nur, dass der Krimi mit zahlreichen cleveren Wendungen zu überraschen weiß, das Stück funktioniert auch als tiefschwarze Komödie, die das Krimigenre selbst ironisiert.

Die Ausgangssituation ist klassisch: Der alternde Bühnenautor Sidney Bruhl trauert alten Erfolgen hinterher -- längst fließen keine zündenden Ideen mehr aus seiner Feder. Als Dozent an der Uni und mit dem Vermögen seiner Frau Myra hält er sich über Wasser. Da flattert ihm ein Manuskript ins Haus: Mit „Todesfalle“ schickt ihm sein einstiger Schüler Clifford Anderson seinen Erstling zur Ansicht – und Sidney ist ob der Genialität des Stücks begeistert. So begeistert, dass er am liebsten seinen eigenen Namen auf dem Werk sehen möchte. Als Sidney das Jungtalent nach Hause einlädt, ahnt Myra Schlimmes: Ihr Mann könnte Anderson umbringen, um den Ruhm und das Geld für das Stück selbst einzuheimsen. Zusätzliche Nahrung bekommt die Vorahnung durch die Visionen der berühmten Hellseherin Gizi Barna, die im Nachbarhaus Urlaub macht.

Wer beim Lesen gerade denkt, dass so eine Hellseherin on diesem Zusammenhang doch irgendwie unpassend und arg weit hergeholt ist -- nun, der hat Recht: Doch das Schöne ist, das sich das Stück dieses Bruches vollkommen bewusst ist, wird hier doch das Bühnenklischee der komischen Nebenrolle genial persifliert – ein Umstand, dem Gizis Darstellerin Renée Zalsuky mit ihrem herrlich übertriebenen Spiel samt seltsamen Akzent Rechnung trägt.

Überhaupt beweist Regisseur Robert Klatt ein Gespür für die feinen Anspielungen des intelligenten Stücks und würzt diese noch mit eigenen Insider-Gags, spart dabei aber nicht an Knalleffekten und dramatisierenden Kniffen. Auch die Hauptdarsteller überzeugen: Michael Lesch spielt als zynisch berechnender Sidney gekonnt gegen sein Saubermann-Image an, Marten Sand gibt den scheinbar naiven Gegenpart, Arzu Ermen spiegelt die klassische Hollywood-Schönheit wider.

Bis zum 5. Februar im Theater im Rathaus. Karten unter Tel: 24 555 55, www.theater-im-rathaus.de