Essen. Der Essener Theaterring will sich künftig auch stärker als Kulturverein aufstellen. Aber die Abonnements zu günstigen Preisen bleiben nach wie vor das Rückgrat der traditionsreichen Organisation.

Eingefleischten Theater- und Musikfans ist der Essener Theaterring seit Jahrzehnten ein Begriff. Immerhin sind in dieser Besucherorganisation, deren Wurzlen in der Volksbühnenbewegung der 1920er Jahre liegen, über 3000 Menschen organisiert. Und die etwa 23 000 Tickets für Oper, Schauspiel und Philharmonie, die der „Ring“ pro Saison umsetzt, sind ebenfalls eine feste Größe, mit der die Theater- und Philharmonie GmbH (TuP) rechnen kann.

Nach der jüngsten Vorstandswahl will man neben den klassischen Ticket-Angeboten und den traditionellen Reisen sich weiter öffnen. „Wir möchten uns stärker als Kulturverein etablieren und nicht nur ein Ticketvertrieb zu günstigeren Preisen sein“, sagt Vorsitzender Alfons Wafner. Dafür planen die Ring-Verantwortlichen (es gibt immerhin zehn Vorstandsmitglieder, darunter die frühere Uni-Rektorin Ursula Boos-Nünning, Verleger Martin Sutter oder Ex-Allbau-Chef Dietrich Goldmann) ein neues Format: den „Ringtreff“. Ab Februar möchte man diesen Clubabend regelmäßig mit wechselnden Themen und Gästen aus Kultur, Politik und Gesellschaft anbieten. Dafür hat man zunächst einmal die - positiv ausgedrückt - historischen Räume am II. Hagen in der City auf Vordermann gebracht. Der große Eckraum (in dem einst Essens Kulturdezernent residierte) wurde nicht nur farblich aufgehellt. Neue Teppichböden, bequeme Stühle, flexibler Konferenztisch, aber auch ein aufgefrischtes Entree und Toiletten vermitteln nun einen gastlicheren Eindruck. Lediglich der große eingebaute Eichenschrank erinnert noch an frühere Beamtenherrlichkeit. „Und der bleibt auch drin, als Erinnerung“, sagt der 2. Vorsitzende Gerard S. Kohl, früher Chef des Künstlerischen Betriebsbüros am Aalto-Theater.

Kohl nahm vor einiger Zeit den bei Künstlern berühmten „Thespiskarren“ unter seine Fittiche. Dort treffen sich seit 1994 im Schnitt alle sechs Wochen pensionierte Sänger, Musiker, Tänzer oder Schauspieler, die an den Essener Bühnen engagiert waren. Der mittlerweile 78. Abend beginnt übrigens am 14. Dezember, 19 Uhr im „Dalmatien-Grill“ an der Hohenzollernstraße.

Abo-Angebot für Jüngere: Bühne 27

Neben den Kulturreisen (im Dezember geht es nach Freiburg und ins Elsass, im März nach Venedig) gibt es auch eine junge Abo-Reihe im Theaterring: „Bühne 27“. Dafür macht sich Christian Hennig stark. Der Essener wurde auf der letzten Sitzung nicht nur neu in den Vorstand gewählt. Er ist mit 32 Jahren auch mit Abstand der jüngste in diesem Gremium. Für viele ist „Bühne 27“ ein Einstieg, denn nicht jeder kann und will die „großen“ Abos mit acht oder neun Vorstellungen buchen. „Jetzt haben wir ein Musical, Oper, Ballett und den Sommernachtstraum im Park ausgewählt, eine gute Mischung“, findet Hennig. Im letzten Jahr hatten man einen erfolgreichen Testlauf. Viele Kinder von Eltern mit großem Abo stiegen ein mit „Bühne 27“. Mit 45 Euro komplett für Schüler, Studenten oder Azubis (bis 27 Jahre) unschlagbar günstig.

Und: Nach spürbarem Rückgang vor gut zehn Jahren ist die Mitgliederzahl seit einiger Zeit leicht steigend.

Verlosung

Der Theaterring verlost zehn „Bühne 27“-Abos unter Schülern, Studenten oder Azubis. Los geht es im Dezember mit dem Musical „Black Rider“ im Grillo-Theater. So geht’s: Schicken sie eine Postkarte mit dem Stichwort „Verlosung Bühne 27“ an: Essener Theaterring, II. Hagen 2, 45127 Essen oder eine Mail an: info@essener-theaterring.de. Einsendeschluss: 26. November. Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt.